Im Sommer blüht das Münchner Umland auf – und zwischen all den schönen Biergärten und Badeseen kann man sich kaum noch für ein Ausflugsziel entscheiden. Wir haben acht schöne Sommerausflüge herausgesucht, bei denen für jeden etwas dabei ist. Wer die Berge liebt, fährt mit der Sommerrodelbahn, Wasserfans genießen den Ammersee und alle, die es kühl mögen, flüchten in den Bayerischen Wald.
Wer sich im Sommer nach Schatten und Kühle sehnt, der fährt bekanntlich in den Wald. Ein besonders schöner und größer Wald befindet sich nordöstlich von München an der tschechischen Grenze: Der Bayerische Wald wurde 1970 als erster deutscher Nationalpark gegründet – und auch heute noch ist er weitgehend unberührt, deshalb finden sich hier seltene Tiere wie Luchse oder Auerhähne. Der Nationalpark ist 24.000 Hektar groß und liegt zwischen Passau und Regensburg. Besondere Highlights im Bayerischen Wald sind der Große Arber, der höchste Berg des Bayerischen Waldes sowie der Baumwipfelpfad in Neuschönau. Hier kann man bis zu 25 Meter über dem Waldboden spazieren. Oder man bucht sich einfach einen geführten Spaziergang mit dem Ranger.
Anfahrt: Zwischen zweieinhalb und drei Stunden ist man mit dem Auto von München aus unterwegs. Mit dem Zug kommt man z.B. gut nach Passau, Schwandorf, Deggendorf. Von dort aus geht es entweder mit dem Bus oder der Oberpfalzbahn, Waldbahn und Ilztalbahn weiter.
Starnbergersee oder Ammersee – diese Frage spaltet München ähnlich wie die nach Isar oder Englischer Garten. Während sich am Starnberger See die Villen aneinanderreihen und Gäste aus aller Welt zu Besuch kommen, geht es am Ammersee etwas gediegener zu. Dießen lockt mit seinem Marienmünster und dem beliebten Töpfermarkt im Mai, Utting mit dem gleichnamigen Strandbad und von Herrsching aus fährt nicht nur die S-Bahn, sondern auch der Ausflugsdampfer. Im Sommer kann man rund um den Ammersee wunderbar radeln, wandern und spazieren – zum Beispiel auch rauf zum Kloster Andechs in den beliebten Biergarten.
Anfahrt: Die S8 fährt in 45 Minuten nach Herrsching am Ammersee, nach Dießen braucht man etwas mehr als eine Stunde mit dem Zug – ebenso wie nach Schondorf am Ammersee. Mit dem Auto ist man zwischen 35 und 55 Minuten unterwegs, je nachdem an welche Uferseite man möchte.
Im bezaubernden Bamberg kommen im Sommer schnell Italien-Erinnerungen hoch – nicht umsonst wird die Stadt in Oberfranken auch „Klein-Venedig“ oder „Fränkisches Rom“ genannt. Ebenso wie Rom wurde auch Bamberg auf sieben Hügeln gebaut – darunter der Stephansberg, der Domberg und die Altenburg. Schön ist auch „Klein-Venedig“, eine alte Fischersiedlung mit historischen Häuschen aus dem 17. Jahrhundert, die man bei einer Schifffahrt oder einfach zu Fuß am Ufer erkunden kann. Wer es bei steigenden Temperaturen ganz gemütlich mag, setzt sich auf ein Rauchbier in einen der schattigen Biergärten.
Anfahrt: Mit dem Auto braucht man circa zweieinhalb Stunden von München nach Bamberg. Bahnreisende sind da oft schneller: Manche ICE-Verbindungen bringen einen in nicht einmal zwei Stunden nach Bamberg. Und vor Ort braucht man sowieso nicht zwingend ein Auto.
Das größte Freilichtmuseum Südbayerns befindet sich nur eine Stunde entfernt von München, in der Nähe von Murnau. Mehr als 60 original erhaltene Gebäude von bayerischen Bauern wurden hier gesammelt und vor Ort mitsamt ihrer Einrichtung ausgestellt. So bekommt man einen lebensnahen Eindruck vom ländlichen Alltag von vor hundert oder zweihundert Jahren. Im „Haus zum Entdecken“ und bei Kursen können Kinder im Freilichtmuseum Glentleiten die bäuerliche Geschichte hautnah erleben – es gibt aber auch tolle Workshops für Erwachsene wie Weben, Brot backen oder Stoffdruck. Wer danach noch Lust auf Schwimmen hat: Riegsee, Staffelsee, Kochelsee und Walchensee befinden sich gleich um die Ecke!
Anfahrt: In rund einer Stunde ist man von München aus im Freilichtmuseum Glentleiten. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert die Fahrt doppelt so lange, weil man in Kochel am See vom Zug in den Linienbus wechseln muss.
Fast ein bisschen zu schön, um wahr zu sein, liegt das Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch in Kelheim. An der tiefsten und engsten Stelle der Donau ragen die Felsen hier teilweise bis zu 70 Meter aus dem Wasser, gleich neben der ältesten Klosterbrauerei der Welt. Hier wurde bereits um 1050 Bier gebraut, die Geschichte reicht sogar noch weiter zurück: Dieser Teil der Donau war schon zu Zeiten der Römer eine der wichtigsten Verbindungen nördlich der Alpen. Heute kann man mit dem Schiff durchfahren, rund um das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ wandern gehen oder im Biergarten im Klosterhof einkehren. Am Wochenende bietet die Brauerei auch Führungen an, man sollte für die Klosterschenke aber vor allem im Sommer reservieren.
Anfahrt: Mit dem Auto braucht man eine Stunde und 45 Minuten, mit dem Zug zwei Stunden. Dabei steigt man in Ingolstadt um und bei Neustadt an der Donau in den Linienbus, der einen nach Kelheim bringt. Von dort ist es noch einmal 15 Minuten zu Fuß.
Kein Sommerausflug ohne Sommerrodelbahn! Eine Stunde von München entfernt befindet sich nämlich eine der längsten Rodelbahnen Europas. Die Blombergbahn bei Bad Tölz ist ganze 1300 Meter lang und sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. Ab 8 Jahren dürfen die Kleinen auch allein fahren, sonst auf dem Schoß der Eltern. Die Strecke ist wunderschön – sie führt durch Wälder und über Wiesen. Rauf kommt man entweder mit der Bergbahn oder über einen Wanderweg. Die leichte Wanderung dauert etwa zwei Stunden. Die Sommerrodelbahn ist zwischen März und November geöffnet, Tickets kann man auch vorab online kaufen.
Anfahrt: Mit Zug und Bus ist man circa eine Stunde und 15 Minuten vom Münchner Hauptbahnhof unterwegs. Der Weg führt über Bad Tölz, dort steigt man in den Linienbus. Mit dem Auto braucht man eine Stunde, Parkplätze gibt es gegen Gebühr vor Ort.
Bayrischzell im Leitzachtal ist zu jeder Jahreszeit wahnsinnig schön, aber der Sommer verspricht besonders viel Bayern-Idylle: Blaue Berge vor weiß-blauem Himmel, gelber Löwenzahn im sattgrünen Gras. Hier plätschern Bäche wie die Leitzach und Wasserfälle wie am Tatzelwurm. Wer auf den Berg hinauf möchte, hat den Wendelstein und die Rotwand vor der Nase. Und ein ziemlich beliebter Badesee ist auch nicht weit: Der Schliersee ist nur zwölf Kilometer entfernt, perfekt für einen kleinen Radlausflug. Hier kann man nicht nur schwimmen, sondern auch wandern, auf der Alm einkehren oder eine Führung durch die Slyrs-Destillerie machen.
Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn fährt man eine Stunde und zwanzig Minuten nach Bayrischzell, zum Schliersee sind es nur 50 Minuten. Mit dem Auto braucht man eine Stunde zum See und zehn Minuten mehr nach Bayrischzell.
Direkt unter dem Starnberger See befinden sich die schönen Osterseen. Sie setzen sich aus bis zu 24 kleinen Einzelseen zusammen – darunter der Fohnsee, der Stechsee und der große Ostersee. Die Gewässer sind durch Moore und Kanäle miteinander verbunden, man kann wunderbar am Wasser und über kleine Brücken spazieren. Baden sollte man nur an gekennzeichneten Stellen in dem Naturschutzgebiet – wie zum Beispiel am Campingplatz am Fohnsee oder nahe von Gut Aiderbichl, einem Gnadenhof für Tiere. Nicht verpassen: Die Katzen, Hunde, Pferde und Esel streicheln, da freuen sich nicht nur die Kleinen.
Anfahrt: Mit dem Auto ist man von München aus in 45 Minuten an den Osterseen. Genauso lange braucht man mit dem Zug nach „Iffeldorf“, von dort aus kann man in wenigen Minuten bequem zu den Seen laufen.