Und plötzlich fühlt man sich dem bayerischen Märchenkönig ganz nahe: Linderhof gilt als das Lieblingsschloss Ludwig II., in dem er sich mit großem Abstand am häufigsten aufhielt.
- Über die Entstehung von Schloss Linderhof
- Garten- und Parkanlage Linderhof
- Venusgrotte wegen Restaurierung geschlossen
- Nachhaltigkeit am Hof
- Schloss Linderhof: Öffnungszeiten und Ticketshop
- Schloss Linderhof: Die Anreise von München aus
Nicht weit von Garmisch-Partenkirchen, in den Ammergauer Alpen, hat sich König Ludwig II. mit Schloss Linderhof einen Rückzugsort geschaffen. Ein Schloss ganz für ihn alleine sollte es sein, was sich deutlich an der Größe der Räume zeigt. Linderhof ist das kleinste der drei Schlösser des Märchenkönigs und das einzige, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde.
Erbaut wurde Schloss Linderhof in den Jahren 1872 bis 1878 im Stil des Rokoko als „Königliche Villa“, nachdem die ursprünglich geplante repräsentative Schlossanlage nach dem Vorbild von Versailles bereits in Herrenchiemsee umgesetzt wurde.
Ludwig II. empfand nämlich eine große Verehrung für den Sonnenkönig Ludwig XIV. und hat sich den Absolutismus französischer Prägung zurückgewünscht. Dies spiegelt sich in der Ausstattung der Innenräume Linderhofs wider: Szenen aus dem Leben am Hofe von Versailles oder Porträts französischer Höflinge und Mätressen schmücken Decken und Wände.
Seine Verehrung zeigt sich auch in einer absonderlichen Gewohnheit seiner späten Jahre: Während Ludwig allein speiste, führte er eine gepflegte Konversation mit einer imaginären Tischgesellschaft, bestehend aus Personen des französischen Hofes, wie König Ludwig XIV. oder Madame Pompadour.
Die Parkanlagen Linderhofs sind nicht weniger eindrucksvoll als das Schloss selbst. Der Ziergarten um das Schloss greift Motive aus Barock- und Rokokogärten auf. Der weitläufige Park wiederum ist wie ein englischer Landschaftsgarten mit Baumgruppen und verschlungenen Wegen gestaltet.
Ein absolutes Highlight des Parks ist die Venusgrotte, eine künstliche Tropfsteinhöhle, die elektrisch beleuchtet und beheizt werden konnte. Hier ließ sich Ludwig gelegentlich unter Musikbegleitung in einem vergoldeten muschelförmigen Kahn über den See rudern. Leider kann die Grotte wegen Restaurierungsarbeiten voraussichtlich bis Ende des Jahres 2024 nicht besichtigt werden.
Die Schloss- und Gartenverwaltung betreibt bereits seit November 2008 eine Hackschnitzelheizung, die mit eigenem Holz betrieben wird. Dieses stammt aus der eigenen Park- und Forstpflege und muss demnach nicht zugekauft werden. Im Schloss, allen Schauräumen und dem Maurischen Kiosk wurde die Beleuchtung auf LED umgestellt und es wird regelmäßig darauf geachtet, den Stromverbrauch so gering wie möglich zu halten.
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Zug ab München: ca. 2 Stunden bis Bahnhof Oberammergau, dann mit dem Bus 9622 nach Linderhof. Infos unter bahn.de
Auto: ca. 1,5 Stunden über die A95