Die Pandemie stellte Veranstalter, Kulturschaffende und Künstler vor eine große Herausforderung. Zahlreiche Events und Konzerte mussten komplett abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Um den Münchner*innen dennoch Zugang zu Kultur zu ermöglichen, entstand im Werksviertel-Mitte eine kreative Idee und wenig später ein ganz besonderes Erlebnis: Bayerns erstes Riesenrad-Konzert im umadum mit traumhaftem Ausblick über München – coronakonform mit begrenzter Teilnehmerzahl, ausreichend Abstand und ausgefeilter Technik.
Im Münchner Werksviertel-Mitte am Ostbahnhof dreht das höchste mobile Riesenrad der Welt seine Runden. Seit letztem Sommer trägt es einen neuen bayerischen Namen, nämlich umadum. Mit 80 Metern Höhe zählt das Riesenrad zu den größten Attraktionen der bayerischen Landeshauptstadt. In 27 Gondeln genießen Besucher*innen einen atemberaubenden Ausblick auf die Frauenkirche, den Olympiaturm oder die Allianz Arena und mit etwas Glück sogar auf die Alpen. Dabei hat man genug Zeit alle Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu bestaunen, denn eine Runde dauert knapp 30 Minuten. Unter normalen Umständen haben bis zu 16 Personen in einer Gondel Platz.
Neben einem besonderen Ausblick bietet das umadum zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten, die individuell abgesprochen und je nach aktueller Entwicklung der Pandemie realisiert werden können. So eignet sich das umadum zum Beispiel perfekt für Incentives, als besonderer Abschluss eines Events mit Abendessen, einem Weißwurstfrühstück am Wochenende – oder eben auch für Konzerte.
Geht nicht, gibt’s nicht! Genau das dachten sich die Betreiber*innen des umadum und stellten mit zwei Partnern etwas ganz besonderes auf die Beine. Gemeinsam mit der PR-Agentur URKERN, ebenfalls im kreativen Werksviertel-Mitte beheimatet, und Bayern 3 wurde Bayerns erstes Riesenrad-Konzert ins Leben gerufen. Der Grundgedanke dabei war, gerade in diesen schwierigen Zeiten den Münchner*innen Kunst und Kultur zu ermöglichen und ihnen Freude sowie ein Stückchen Normalität zu schenken – aber unter ganz besonderen und natürlich auch coronakonformen Umständen.
Die wichtigste Voraussetzung war bereits gegeben: Vor der Wiedereröffnung des Riesenrads im Sommer 2020 wurde die Einstiegs-Plattform vergrößert, die nun ausreichend Platz für den notwendigen Sicherheitsabstand bietet. Bayern 3 installierte außerdem in allen Gondeln einen Radioempfänger, damit das Konzert in die Gondeln übertragen werden konnte.
Ein Künstler für das Konzert war schnell gefunden. Rea Garvey war von der Idee sofort begeistert. Der irische Musiker musste – wie viele andere Künstler auch – alle seine Konzerte im letzten Jahr absagen. So wurde Bayerns erstes Riesenrad-Konzert zeitgleich auch das einzige Konzert von Rea Garvey im Jahr 2020.
Im nächsten Schritt wurden die Tickets für das Konzert über Bayern 3 verlost. Diese waren heißbegehrt, denn insgesamt gab es nur knapp 50 zu gewinnen – entsprechend der zu diesem Zeitpunkt erlaubten Teilnehmeranzahl für Veranstaltungen in Bayern.
Am 30. Oktober 2020 war es dann soweit. Der Platz wurde abgesperrt, die Bühne für Rea Garvey und seine Musiker aufgebaut und die vergrößerte Plattform mit nummerierten Stehtischen in ausreichendem Abstand bestückt. Nach und nach fanden sich die glücklichen Ticket-Gewinner*innen im Werksviertel-Mitte ein. Um den Abstand zu gewährleisten, bekamen die Gewinner*innen vorab eine Nummer zugesendet, die gleichzeitig Stehtisch- und Gondelnummer war. Desinfektionsspender standen entsprechend bereit. Bis zum Einsteigen galt die Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Pro Gondel waren vier Personen aus zwei Haushalten erlaubt. So wurden insgesamt 16 Gondeln der Reihe nach beladen. Das Konzept dafür wurde zuvor genau ausarbeitet, da das Riesenrad ausgewogen beladen werden muss.
Im Anschluss lauschten die Gewinner*innen in den Gondeln den Klängen von Rea Garvey und bewunderten zeitgleich den spektakulären Ausblick über München. Währenddessen erstrahlte das Riesenrad in Grün, der Farbe der Hoffnung. Das Konzert war ausschließlich in den Gondeln zu hören, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Das Ergebnis: Ein rundum gelungenes Erlebnis der besonderen Art mit begeisterten Besucher*innen und einem überwältigenden Presse-Echo.