Im Oktober 2020 fand in München der Fachkongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) erstmals als hybride Veranstaltung statt. Gemeinsam mit der Messe München organisierten Professoren aus ganz Deutschland den 63. DGGG-Kongress als teils Präsenz-, teils Digital-Veranstaltung.
Alle zwei Jahre findet der wissenschaftliche Fachkongress der DGGG in wechselnden Städten in Deutschland statt. Für das Jahr 2020 war München als Veranstaltungsort für den Kongress geplant. München war der DGGG und vielen Teilnehmer*innen und Funktionsträger*innen bereits bekannt, da der Fachkongress hier bereits einige Male in der Vergangenheit stattgefunden hatte, zuletzt 2014.
Aufgrund der Herausforderungen der anhaltenden Corona-Pandemie entschieden sich der DGGG-Präsident Prof. Anton J. Scharl und die Kongresspräsidentin Prof. Barbara Schmalfeldt für die hybride Durchführung des Kongresses. Gemeinsam mit der Messe München stellten sie eine erfolgreiche sowohl digitale als auch Live-Veranstaltung auf die Beine.
Eine hybride Veranstaltung zu Pandemie-Zeiten stellt die Veranstalter*innen grundsätzlich vor drei Herausforderungen: die technischen Voraussetzungen für die digitale Durchführung der Veranstaltung müssen gegeben sein oder geschaffen werden, für die Live-Veranstaltung vor Ort muss ein geeignetes Hygienekonzept entwickelt werden und auf Seite der Teilnehmer*innen muss Motivation und Akzeptanz für das neue Veranstaltungsformat geschaffen werden.
Die Messe München verfügt über die neueste technische Ausstattung und unterstützte den DGGG tatkräftig bei der Planung und Durchführung sowohl des digitalen Parts als auch des Veranstaltungsteils live vor Ort. Das Hygienekonzept für die Durchführung vor Ort wurde mit den entsprechenden Behörden detailliert abgestimmt und beinhaltete unter anderem festgelegte Laufwege, Möglichkeiten zur Handdesinfektion und Abstandsregeln. Um die vorgeschriebene Fläche pro Besucher einhalten zu können, vergrößerten die Veranstalter die ursprünglich geplante Fläche und nutzen zusätzlich zum ICM (Internationales Congress Center München) die Halle B1 und den Haupteingang West der Messe München.
Am 7. Oktober war es dann soweit: Der medizinische Fachkongress startete live im ICM und gleichzeitig online überall in Deutschland. „Wir haben uns für hybrid entschieden und haben natürlich nun mit Spannung und Sorgen die erste Sitzung erwartet […] und haben uns riesig gefreut, dass so viele präsent sind. Es läuft.“, so beschreibt die Kongresspräsidentin Prof. Barbara Schmalfeldt den Beginn des Kongresses. Insgesamt gab es an den vier Veranstaltungstagen 752 Vorträge rund um das Thema Gynäkologie und Geburtshilfe. Vor Ort wurde darauf geachtet, dass Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten wurden, gleichzeitig stellten die Techniker*innen hinter den Kulissen sicher, dass alle digitalen Teilnehmer*innen rechtzeitig zugeschaltet wurden und aktiv an den Vorträgen und Sitzungen teilnehmen konnten.
Das Highlight der Veranstaltung stellte die Live-Übertragung aus dem OP-Saal der Kliniken in Amberg und Weiden und der Universitätsklinik in Tübingen direkt in den Saal 14b des ICM dar. Die Kongress-Teilnehmer*innen konnten hautnah die Operation über die Bildschirme verfolgen und sich mit ihren Kollegen vor Ort und digital dazu austauschen.
Nach vier erfolgreichen Kongresstagen waren sowohl die Veranstalter als auch die Teilnehmer*innen mehr als zufrieden. Insgesamt nahmen 5.200 Teilnehmer*innen am Kongress teil, 1.700 davon vor Ort und 3.500 online. Von den insgesamt 510 Funktionsträger*innen wurde circa 1/4 digital zugeschaltet, der Rest nahm live vor Ort teil. Der DGGG ist stolz darauf, gemeinsam mit der Messe München als erste Fachgesellschaft einen erfolgreichen Hybridkongress durchgeführt zu haben.