Die Theatinerkirche am Odeonsplatz ist mit ihrer gelb gefassten Fassade und dem prunkvollen Innenraum eine der schönsten Kirchen Münchens.
Zum Dank für die Geburt des ersehnten Thronfolgers Max Emanuel beauftragten Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahlin Henriette Adelaide Mitte des 17. Jahrhunderts italienische Architekten mit dem Bau der „schönsten und wertvollsten Kirche“.
Agostino Barelli, Antonio Spinelli und Enrico Zuccalli nahmen sich die Kirche Sant'Andrea della Valle in Rom zum Vorbild und errichteten von 1663 bis 1688 mit der Theatinerkirche das erste Gotteshaus im Stil des italienischen Spätbarock nördlich der Alpen. Die Fassade stammt von François de Cuvilliés Vater und Sohn. Die Bildhauer Roman Anton Boos und Ignaz Günther schufen die Figuren und den Dekor.
Man sollte dieses Schmuckstück im Herzen der Stadt nicht nur von außen bewundern – das Innere ist vornehm ganz in kühlem Weiß gehalten und bildet einen überraschenden Kontrast zum heiteren Ockergelb der Fassade.
In der Fürstengruft ruhen Mitglieder des Hauses Wittelsbach, unter anderem das Stifterpaar Henriette Adelaide und Ferdinand Maria sowie ihr Sohn Max Emanuel.
Der offizielle Name der Kirche ist St. Kajetan: Neben der Funktion als Hofkirche diente das Gotteshaus auch als Ordenskirche der Theatinermönche.
Wie die Theatinerkiche wurde die benachbarte Feldherrnhalle nach italienischem Vorbild, nämlich der Loggia dei Lanzi in Florenz, erbaut. Der südliche Teil des Odeonsplatzes wird deshalb oft als ein „Stück Italien in München" bezeichnet.