Man sagt „München ist ein Dorf“ – und das lässt sich am besten bei einer Wanderung zu Fuß erkunden. Die zwölf Kilometer lange Ost-West-Passage führt einmal quer durch München vom Prinzregentenplatz in Bogenhausen, durch den Englischen Garten, das Kunstareal und den Königsplatz bis zum Schloss Nymphenburg und bringt Besuchern München auf eine langsamere und intensivere Art näher.
Wer sich ausreichend Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten entlang des Weges nehmen möchte, teilt die Passage in drei Etappen ein und lässt sich von der Touren-App komoot leiten. Mit der Buchung des neuen Stadtwander-Package dürfen Besucher zudem exklusiv den Chinesischen Turm im Englischen Garten besteigen – ein Privileg, das normalerweise den Blaskapellen vorbehalten ist. Das Package umfasst neben der individuellen Stadtwanderung zwei Übernachtungen im Fünf-Sterne-Hotel, eine Picknickdecke, kostenlosen Fahrradverleih und die München Card inklusive öffentlichem Nahverkehr sowie Ermäßigung bei über 100 Attraktionen und ist ab 315 Euro pro Person buchbar.
Die rund drei Kilometer lange erste Etappe der Ost-West-Passage beginnt am Prinzregententheater, das mit seiner speziellen Kombination aus Jugendstil- und Klassizismus-Elementen beeindruckt. Entlang der Prachtbauten des 18. Jahrhunderts geht es auf der Prinzregentenstraße Richtung Villa Stuck, einem der bedeutendsten Künstlerhäuser Europas, und dem 38 Meter hohen Friedensengel, der inmitten der Maximiliansanlagen am Isarhochufer thront. Durch die parkartigen Anlagen führt der Weg vorbei an einer der nobelsten Gegenden Münchens mit palastartigen Jugendstilvillen.
Über die Max-Joseph-Brücke erreichen Wanderer auf der anderen Isarseite in nur wenigen Minuten den Englischen Garten, der mit einer Fläche von rund 640 Fußballfeldern einer der größten innerstädtischen Parks der Welt ist. Vorbei an den Surfern auf der Eisbachwelle geht es zum Biergarten am Chinesischen Turm, der mit seiner Blasmusikkapelle für die Münchner Lebensart steht. Nach einer Stärkung geht es den Hügel hinauf zum 16 Meter hohen Rundtempel Monopteros, von wo Besucher einen Rundum-Blick auf die Münchner Innenstadt haben – der ideale Abschluss der ersten Etappe.
Bevor es mit der zweiten Etappe weitergeht, empfiehlt sich ein kurzes erfrischendes Fußbad im eiskalten Schwabinger Bach. Hinaus aus dem Englischen Garten, vorbei am beliebten Imbiss Milchhäusl und an der Ludwig-Maximilians-Universität, biegen Wanderer in die studentisch geprägte Amalienstraße mit vielen kleinen Cafés und Lokalen, um schließlich zum Museum Brandhorst mit seiner auffälligen Fassade aus farbigen Keramikstäben zu gelangen. Das Museum gehört zum Kunstareal, das in unmittelbarer Nähe 18 Museen und Ausstellungshäuser vereint, darunter die Pinakotheken, die Städtische Galerie im Lenbachhaus mit der weltgrößten Sammlung an Werken des Blauen Reiters sowie die Glyptothek am klassizistischen Königsplatz. Für einen Streifzug durch 5.000 Jahre Kunstgeschichte lohnt es sich, eine kulturelle Wanderpause einzulegen.
Die dritte und letzte Etappe der Ost-West-Passage führt vom Königsplatz und der Brienner Straße zum Traditionswirtshaus Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz, wo Stadtwanderer im schattigen Biergarten eine Stärkung genießen können. Um zum Kreativquartier zu gelangen, einem Gelände mit alten Industriebauten, bunten Graffiti und wilden Gärten, auf dem Künstler und Designer Ausstellungen, Workshops und Konzerte veranstalten, wird ausnahmsweise die Trambahn genommen.
Anschließend geht es Richtung Nymphenburger Kanal über die Auffahrtsalleen zum Zielpunkt der Wanderung: dem Schloss Nymphenburg. Der prunkvolle Bau von 1664 diente den Wittelsbachern jahrhundertelang als Sommerresidenz, und der Spaziergang durch den weitläufigen Schlosspark eignet sich bestens als krönender Abschluss der Stadtwanderung.
Weitere Informationen zum gesamten Streckenverlauf finden Interessierte hier. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann München auch von Norden nach Süden erwandern: Auf der Nord-Süd-Passage geht es von der BMW Welt nach Hinterbrühl immer der Sonne entgegen.