Eingebettet zwischen dunkelgrün bewaldeten Anhöhen liegt der Tegernsee. Sein Ufer ist von Schilf und alten Eichen gesäumt. Dahinter wiegen sich die Masten der Segelboote im Wind. Vor dem Bräustüberl in Tegernsee hat das Glück eine Farbe: Gelb. Gelb wie die Fassade des Klosters, das frische Bier und die Abendsonne, in der Gäste einen erlebnisreichen Tag ausklingen lassen.
- Geschichte und malerische Orte rund um den Tegernsee
- Badestellen und Strandbäder am Tegernsee
- Kultur und Kunst: Olaf Gulbransson Museum & Papierfabrik
- Lokale Spezialitäten und Handwerk: Naturkäserei bis Brauerei
- Tegernsee: Anreise von München
- Wander- und Bergtouren am Tegernsee
- Geführte Touren und besondere Erlebnisse
- Wellness und Entspannung: Seesauna und Schwefelbad
Der Tegernsee ist eine Naturschönheit, dessen Entstehung auf die letzte Eiszeit zurückgeht. Mit der Gründung der Benediktinerabtei Tegernsee im 8. Jahrhundert kam Leben in die Region. Rund um den See liegen heute die schmucken Gemeinden Gmund, Bad Wiessee, Kreuth, Rottach-Egern und Tegernsee. Malerisch sind die vielen rosenberankten Häuser und Blumenrabatten und die Bootshäuser an der Mangfall, die dem See bei Gmund entspringt.
Mit einem Lieblingsmenschen teilen möchte man den Blick vom Bootsteg im Strandbad Kaltenbrunn auf das Panorama der Tegernseer Berge mit Wallberg, Hirschberg, Riederstein und Schloss Ringberg. Hier im Tegernseer Tal spielt auch die Geschichte vom Brandner Kaspar, der den Tod übers Ohr haut, weil er nicht von seinem schönen Leben lassen will. Kein Wunder bei der Gegend.
Schön zum Baden ist außerdem das Strandbad Seeglas in Gmund: Hier kann man auf der Wiese liegen, vom Steg aus ins Wasser gehen und abends noch auf der Restaurant-Terrasse einkehren. Von der Freizeitanlage Point aus hat man nicht nur die Postkarten-Aussicht auf Rottach-Egern und seinen Kirchturm, sondern kann auch gut ins seichte Wasser gehen. Und das Freibad Abwinkl ist kostenlos zugänglich, punktet auch mit einem Kiosk sowie einem Beachvolleyball-Platz.
Im nur 50 Kilometer von München entfernten Paradies der bayerischen Voralpen haben sich zahlreiche Prominente niedergelassen. Von 1929 bis zu seinem Tod im Jahr 1958 bewohnte der norwegische Maler, Grafiker und Karikaturist Olaf Gulbransson den Schererhof am Südhang der Neureuth. Dem Künstler ist ein Museum in Tegernsee gewidmet. Neben der Gulbransson-Dauerausstellung im Pavillon gibt es im modernen Anbau auch regelmäßig Sonderausstellungen. Entworfen wurde der Pavillon aus dem Jahr 1966 übrigens von Sep Ruf, dem Architekten des Kanzlerbungalows in Bonn.
Ebenfalls einen Besuch wert ist die Büttenpapierfabrik von Gmund Papier. Diese ist schon seit 190 Jahren hier ansässig – seitdem wird im Mangfalltal Papier hergestellt. Zwischenzeitlich fertigte man hier auch das Feinpapier als Hoflieferant des Bayerischen Königshofs in München. Bis heute ist das Gmunder Papier weltweit für seine hohe Qualität bekannt, wurde sogar einige Jahre für die Umschläge und Karten bei der Oscarverleihung verwendet. Das Traditionsunternehmen arbeitet umweltschonend: Bis zu 75 Prozent der benötigten Energie werden durch Wasserkraft und Sonnenenergie selbst erzeugt. Wer mehr über die Papierherstellung vor Ort erfahren möchte, kann eine der Führungen besuchen. Im Shop werden die hochwertigen Büttenpapier-Produkte angeboten.
Lohnend ist auch eine Führung mit anschließender Einkehr in der Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth. Die unabhängige Käserei wurde 2010 von ein paar ansässigen Landwirten gegründet. Heute beliefern gerade einmal eine Handvoll Höfe den Betrieb mit Rohmilch, der kleinste Hof hat nur sieben Kühe. Bilderbuch-Bayern, wie man es sich vorstellt! Die Rohmilch wird dann vor Ort innerhalb von zwölf Stunden zu Käse, Joghurt und Quark weiterverarbeitet. Im eigenen Hofladen können Besucher*innen um die 20 verschiedenen Käsesorten und andere Produkte kaufen. Vor Ort werden auch Führungen durch den Betrieb angeboten, manche von ihnen mit Verkostung. Wer einkehren möchte, setzt sich in den idyllischen Biergarten.
Wer an den Tegernsee denkt, der denkt natürlich auch an bayerisches Bier: Die größte ansässige Brauerei, die längst überregional bekannt ist, ist das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee. Sie befindet sich im Nordtrakt des ehemaligen Klosters Tegernsee, gelegen am Ostufer. Heute gehört für viele Gäste ein Besuch im „Bräustüberl Tegernsee“ oder in der „Schlosswirtschaft Tegernsee“ einfach dazu. Wer eine Führung mit Bierverkostung machen möchte, ist im Hoppebräu in Waakirchen richtig: Der junge Brauer Markus erklärt alles rund um die Bierherstellung. Im dazugehörigen Restaurant mit Biergarten kann man danach noch essen – und natürlich Bier trinken!
Zug ab München: ca. 1 Stunde bis Tegernsee oder Gmund. Infos unter bahn.de
Auto: ca. 1 Stunde über die A8
Zu den Orten rund um den See gelangt man mit dem Ringlinien-Bus. Er fährt im Halbstundentakt. Wer gerne wandert und spazieren geht und nicht gerade auf der Suche nach alpinen Grenzerfahrungen ist, findet am Tegernsee jede Menge schöner Wege. Sehr beliebt sind der Tegernseer Höhenweg von Gmund nach Tegernsee, der Aufstieg zur Berggaststätte auf der Neureuth oder zur Aueralm zu Füßen des Fockenstein.
Auf den 1722 Meter hohen Wallberg mit seiner 360°-Aussicht auf die bayerischen Voralpen gelangt man auch mit der Bergbahn. Die Gemeinde Kreuth darf sich seit 2018 „Bergsteigerdorf“ nennen. Eine Auszeichnung für besonders nachhaltigen Bergtourismus, die der Deutsche Alpenverein nur an drei weitere Orte in den Bayerischen Alpen verliehen hat. Ein echtes Sommervergnügen ist die Wanderung durch die Wolfsschlucht mit ihren zahlreichen Gumpen, die hinter Kreuth beginnt.
Wer beim Wandern auf die Expertise von Einheimischen setzt, ist gut aufgehoben bei den zertifizierten Tegernseer Heimatführern. Ein besonderes Highlight neben den geführten Alm- und Hüttenwanderungen ist die Wanderung „Nacht und Sterne“. Bei dieser etwa einstündigen Wanderung zur Stadtgeschichte gewähren Astronomen mit ihren Teleskopen immer wieder den Blick auf den nächtlichen Himmel über dem Tegernsee. Weitere attraktive Angebote der Guides sind das Waldbaden, Geocoaching und eine Führung auf den Spuren der Steinadler.
Bad Wiessee ist nicht nur bekannt für sein Spielcasino, sondern, wie schon der Name verrät, auch ein ausgewiesener Kurort. 1910 wurden hier Heilquellen entdeckt. Sie tragen die Namen Adrianus und Königin Wilhemina und sind die stärksten Jod-Schwefelquellen Deutschlands. Im Juni 2020 hat das neue Jod-Schwefelbad in Bad Wiessee eröffnet. Der Entwurf für das Badhaus stammt aus der Hand des vielfach ausgezeichneten italienischen Architekten Matteo Thun.
Wellness für den Körper in einer einmaligen Umgebung bietet auch die frisch renovierte Seesauna in Tegernsee. Wer nicht schwitzen mag, auch nicht auf einem Saunaschiff, begibt sich an Deck eines Ausflugsschiffs der Bayerischen Seenschifffahrt. Rund um den Tegernsee gibt es zahlreiche Anlegestellen. Eine davon just an der Uferpromenade beim Bräustüberl in Tegernsee, da, wo Gott Platz nähme, lebte er denn tatsächlich in Bayern.
Weitere Informationen: www.tegernsee.com