Der Kurort Bad Reichenhall liegt im Berchtesgadener Land rund eineinhalb Stunden von München entfernt. Reichenhall bedeutet „reich an Salz“ – über den Salzhandel ist der Ort eng mit der Gründung Münchens im Mittelalter verbunden. Eine Besucherattraktion sind die Stollengänge der aufgelassenen Alten Saline und das angrenzende Salzmuseum.
- Salzgewinnung in Bad Reichenhall
- Die Alte Saline in Bad Reichenhall
- Die Gründung Münchens: Am Anfang war das Salz
- Zur Alten Saline: Die Anfahrt von München aus
In Bad Reichenhall wird Salz nachweislich schon mindestens seit dem 7. Jahrhundert abgebaut. Ab 1816 floss die Sole durch eine Leitung von Berchtesgaden nach Reichenhall. Die Höhenunterschiede überwand sie mit Hilfe einer Pumpe. Die historische Anlage, eine technische Meisterleistung der damaligen Zeit, ist heute in der Alten Saline Bad Reichenhall und im Salzbergwerk Berchtesgaden zu bewundern.
Nach einem Brand im Jahr 1834 wird die Saline unter König Ludwig I. komplett neu errichtet. Der prachtvolle Industriebau, das Hauptbrunnhaus der Alten Saline, beherbergt heute die historischen Salzquellen und das Salzmuseum. Bei einer rund einstündigen Führung durch das Salzbergwerk erfährt man alles, was es zum Thema Salz zu wissen gibt, welche geschichtlichen Hintergründe sich hinter den alten Mauern verbergen und warum es für verliebte Paare hier sehr romantisch werden kann – in dem geschichtsträchtigen Gebäude ist es nämlich möglich zu heiraten.
Eines der größten Highlights der Führung erwartet die Gäste gleich zu Beginn. Die imposanten Wasserräder, die auch heute noch in Betrieb sind. Auch die verzweigten Stollengänge unter Tage sind beeindruckend. Die Führung endet im Salzmuseum. Hier lassen sich die Informationen zum Thema Salz nochmals auf unterhaltsame Weise vertiefen. Die Alte Saline beherbergt auch einen eigenen Salzshop, in dem man allerlei Souvenirs erstehen kann.
Es empfiehlt sich, vor dem Besuch der Alten Saline ein Online-Ticket zu kaufen, um sich einen Platz in der Führung zu sichern.
München hat dem weißen Gold des Mittelalters sogar seine Gründung zu verdanken. Heinrich der Löwe ließ eine Brücke auf der Höhe des heutigen Deutschen Museums bauen, um den einträglichen Salzhandel aus den Bergen über die Isar nach München zu leiten. Dafür zerstörte er eine Brücke weiter nördlich, die im Hoheitsgebiet des Bischofs Otto von Freising lag. Ein Streit entbrannte. Die Schlichtungsurkunde von Kaiser Barbarossa vom 14. Juni 1158 gilt als Geburtsurkunde der Stadt München.
Zug ab München: ca. 2 Stunden. Infos unter bahn.de
Auto: ca 2 Stunden über die A8