Wer ins Film- oder TV-Geschäft möchte, träumt von einem der begehrten Studienplätze an der Hochschule für Fernsehen und Film. Sie genießt internationales Renommee und hat schon viele Oscar-Gewinner hervorgebracht.
Roland Emmerich, Marcus H. Rosenmüller, Bernd Eichinger und Doris Dörrie haben hier ihren Abschluss gemacht. Und auch Max Färberböck, Dominik Graf, Wim Wenders, Uli Edel, Mika Kausrismäki oder Sönke Wortmann studierten an der Münchner Hochschule für Film- und Fernsehen, kurz HFF. Viele Absolventen gewannen mit dem hier erlernten Handwerk Preise, manche sogar den Oscar – zum Beispiel Katja von Garnier für ihren Film „Abgeschminkt“ (1994), Caroline Link für „Nirgendwo in Afrika“ (2003) und Florian Henckel von Donnersmark für „Das Leben der Anderen“ (2007).
Entsprechend begehrt sind die Plätze in den fünf angebotenen Studiengängen. Wer nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren aufgenommen wird, kann in den Fächern „Regie Kino- und Fernsehfilm“, „Regie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik“, „Produktion und Medienwirtschaft“, „Drehbuch“ oder „Kamera“ alles lernen, was gute Filmschaffende können müssen.
Der Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, Helmut Oeller, gründete die Hochschule 1966. Zunächst war sie in einer alten Villa an der Kaulbachstraße untergebracht. Die dortigen Räume waren jedoch nicht für alle Fächer geeignet, weshalb auch in den BR-Studios am Rundfunkplatz und in Freimann, auf dem Bavaria-Gelände in Geiselgasteig und beim ZDF in Unterföhring unterrichtet wurde. 1988 zog die Hochschule dann in eine ehemalige Bettfedernfabrik im Stadtteil Ramersdorf an der Grenze zu Giesing. Dort bekam sie mehr Platz – und endlich ihr eigenes Film- und Fernsehstudio.
Im Jahr 1988 ging es zurück in die Innenstadt – in einen für die Bedürfnisse der Studierenden maßgeschneiderten Neubau im Münchner Kunstareal, direkt gegenüber der Alten Pinakothek. Das Gebäude besteht aus einer 150 Meter langen, steinernen Sockelwand, deren raue, fast felsige Oberfläche den Werkstattcharakter der Hochschule unterstreichen soll. Der Architekt Peter Böhm ließ neben Seminarräumen und einem Postproduktionstrakt zwei TV-Studios sowie zwei Filmstudios einbauen, die vor Lärm und weiteren Störungen geschützt sind. In den drei Kinosälen der Studierenden sind nun auch jeden Sommer Besucher des beliebten Münchner Filmfests zu Gast.
Auf der Wiese neben dem Haupteingang steht der „Present Continuous“, eine 3,60 Meter hohe Aluminium-Skulptur des Bildhauers Henk Visch. Die Figur zeigt einen gebückten Menschen ohne Arme, der nach unten schaut. Von ihrer Stirn aus verläuft ein roter Sehstrahl durch den Boden in einen Saal des darunterliegenden Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst. Er soll die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart darstellen.