Die TU München gehört zu den besten technischen Universitäten Europas. Seit ihrer Gründung 1868 hat sie die großen Herausforderungen der Zukunft im Fokus und bezeichnet sich selbst als Reform-Motor für die deutsche Hochschulpolitik.
Die TU München hat eine beachtliche Entwicklung vorzuweisen. Die Studentenzahlen haben sich kontinuierlich auf aktuell rund 40.000 erhöht (Stand 2019). 2006 wurde die Universität in der Exzellenzinitiative zu einer der ersten drei deutschen Elite-Unis gekürt. 2012 hat sie den Titel verteidigt und gilt – nicht erst seitdem – als eine der forschungsstärksten Unis Europas.
Nicht ohne Grund hat die TUM viele bedeutende Wissenschaftler, Architekten, Ingenieure und Unternehmer hervorgebracht, darunter unter anderem Karl Max von Bauernfeind, Rudolf Diesel, Claude Dornier oder Carl von Linde. Alles fing im 19. Jahrhundert mit neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und der Weiterentwicklung der Technik an. Damals wurden die Voraussetzungen für eine akademische Ingenieursausbildung geschaffen. Heißt: Man erkannte, dass es eine „Hochschule aller technischen Studien“ geben müsste, gliederte diese allerdings zunächst noch an die alt eingesessene Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) an.
Doch König Ludwig II. erkannte die Zeichen der Zeit und gründete 1868 die neu strukturierte „Polytechnische Schule München“ mit Hochschulstatus. Ab dem Studienjahr 1877/78 durfte sich die Universität offiziell „Technische Hochschule“ (TH) nennen, schnell wurde der nach den Plänen von Gottfried v. Neureuther errichtete Neubau an der Arcisstraße bezogen.
1901 erhielt die damalige TH München Promotionsrecht, ab 1906 duften auch Frauen an einer Technischen Hochschule studieren. In dieser Zeit war die Uni zeitweise vor der TH Berlin größte deutsche Technische Hochschule.
Die nächsten Jahre kamen immer mehr Fächer dazu, die TH München übernahm kleinere Hochschulen wie die „Handelshochschule München“ oder die „Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei“ in Weihenstephan. 1940 gab es fünf Fakultäten an der TH München, und zwar Allgemeine Wissenschaften, Bauwesen, Maschineningenieurwesen, Landwirtschaft und Brauwesen. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Inzwischen gibt es mehr als zehn Fakultäten, darunter Informatik, Sportwissenschaft, Architektur, Umweltingenieurwesen, einen Forschungsreaktor für die Physik und vieles mehr – und das an den vier Standorten München, Garching, Freising-Weihenstephan und Straubing.
Auch aktuell passiert immer noch viel. Neue Forschungszentren und Institute entstehen. Die TU München, wie sie seit 1970 heißt, geht verstärkt Kooperation mit Partnern aus Industrie und Gesellschaft an, was den Studierenden gute Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet. Dabei wird die Universität immer internationaler. Studiengänge werden zunehmend in Englisch angeboten. 2002 expandierte die TUM gar ins Ausland und eröffnete einen Campus in Singapur. Es folgten Standorte in Peking, Kairo und Sao Paulo.
Auch interessant: Die Strategie der TUM geht inzwischen weg vom reinen technischen Kerngeschäft hin zu den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften – mit Studiengängen wie Technologieorientierte Betriebswirtschaftslehre oder „Life Science Economics and Policy". Seit 2012 gibt es ein „Munich Center for Technology in Society", das Studiengänge zur sozialen Bedeutung von moderner Technik anbietet. Zuletzt übernahm die TUM die Hochschule für Politik (HfP) von der Ludwig-Maximilians-Universität. Klare Botschaft: mehr geisteswissenschaftliches Profil.