Wenige Meter vom Odeonsplatz entfernt, liegt der Wittelsbacherplatz mit seinem bronzenen Reiterdenkmal. Er ist für Veranstaltungen beliebt. Im Sommer gibt’s hier einen Hamburger Fischmarkt und im Winter einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt.
Die Wittelsbacher sind in München nicht wegzudenken. Ihre Herzöge, Kurfürsten und Könige prägten Bayern über viele Jahrhunderte. In München hinterließen sie Prachtbauten wie die Residenz, den Alten Hof sowie die Schlösser Nymphenburg und Schleißheim.
Auch der Wittelsbacherplatz im Zentrum Münchens ist von imposanten Bauwerken umgeben: An der Ostseite steht das Odeon, ein ehemaliges Konzerthaus, in dem das Bayerische Innenministerium untergebracht ist. An der Westseite befindet sich das Palais Arco-Zinneberg des Architekten Leo von Klenze. Im Norden des Wittelsbacherplatzes residiert die Leitung des Siemens-Konzerns im Palais Ludwig Ferdinand. Markante Bauten sind zudem das Palais Leuchtenberg und der Block des berühmten Café Luitpold, das im Zweiten Weltkrieg zerstört und in vereinfachter Form als Palmengarten neu errichtet wurde.
Der Wittelsbacherplatz entstand Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Brienner Straße zur Prachtstraße ausgebaut wurde. In seiner Mitte steht seit 1820 ein Reiterdenkmal aus Bronze, das den Kurfürsten Maximilian I. darstellt. Drumherum gibt es oft künstlerische und kulturelle Events – etwa wenn die Skulptur für soziale Zwecke mit Folie verhüllt wird oder ein Bücherschrank und bunte Sitzkissen zum Verweilen einladen.
Bekannt ist der Platz für zwei Großveranstaltungen: den Hamburger Fischmarkt im Sommer und den Mittelalter-Weihnachtsmarkt im Winter. Immer im Mai oder Juni preisen hier Marktleute ihre Spezialitäten an: Labskaus und Räucher-Aal. Münchner wie Touristen lieben den Hamburger Fischmarkt in der Stadt, denn die Fischsemmel mit Bismarckhering, der Krabben-Cocktail und die Scholle mit Kartoffelsalat schmecken einfach wahnsinnig gut. Gerne servieren die Händler*innen aus Hamburg-St. Pauli auch nordisches Bier und einen guten Spruch dazu.
Spätestens zum Mittelalter-Weihnachtsmarkt im Dezember sollte man auf den Wittelsbacherplatz kommen, um sich mit Met unter die Ritter und Gaukler zu mischen. Nicht erschrecken, wenn Sie im Getümmel Männern mit Helm, Schild und Schwert begegnet! Auch Frauen im Burgfräulein-Kostüm und Greifvogel auf dem Arm sind nichts Ungewöhnliches. Selbst die Musik ist hier einmalig: Mittelalterlicher Rock und Folk aus alten Dudelsäcken und Blasinstrumenten gehören einfach zum Flair. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, muss sich zwischen Goldschmuck, Lammfellen und handgefertigten Trinkhörnern entscheiden.