Die Kammerspiele an der Maximilianstraße sind ein Kleinod des Jugendstils und der Ort, an dem die Theaterkarriere von Bert Brecht begann. Sie zählen zu den bedeutendsten Sprechtheatern im deutschsprachigen Raum.
Die 1912 gegründeten Münchner Kammerspiele logieren seit 1926 in der schicken Umgebung der Maximilianstraße 26-28. Das Schauspielhaus von Architekt Richard Riemerschmid ist das einzige erhaltene Jugendstiltheater in Deutschland.
Nationale und internationale Theatergrößen wie Franz Xaver Kroetz, Robert Wilson und George Tabori haben hier inszeniert. Die Namen renommierter Schauspielerinnen und Schauspieler wie Therese Giehse sind seit jeher mit den Kammerspielen verknüpft. Heute kennt man sie auch aus internationalen Film- und Fernsehproduktionen, wie beispielsweise Annette Paulmann, Erwin Aljukić, Luisa Wöllisch, Sandra Hüller, Brigitte Hobmeier, Sunnyi Melles, Julia Jentsch, Edgar Selge, Michael von der Au, Franz Rogowsky oder Frances Fulton Smith.
Bei der jährlichen Umfrage von „Theater heute“, dem einflussreichsten Fachmagazin der deutschsprachigen Theaterwelt, wählten die Kritiker die Kammerspiele seit dem Jahr 2000 dreimal zum „Theater des Jahres“. Aber bereits in den 1920er-Jahren hatten sich die Kammerspiele als führendes Avantgardetheater Deutschlands etabliert und unter anderem Therese Giehse und Heinz Rühmann unter Vertrag.
Im September 1922 wurde das Theaterstück „Trommeln in der Nacht“ von Bertolt Brecht in den Kammerspielen uraufgeführt. Die Aufführung war die allererste Inszenierung eines Brecht-Stücks und markierte den Beginn seiner Karriere. Regie führte der damalige Intendant Otto Falckenberg, Brecht selbst wirkte als Dramaturg mit. 1946 wurde die dem Haus angegliederte Schauspielschule gegründet und nach Otto Falckenberg benannt. Zu ihren berühmtesten Absolventen zählt Mario Adorf. Intendanten wie Dieter Dorn, Frank Baumbauer und Johan Simons haben das künstlerische Profil des Hauses in den letzten dreißig Jahren geprägt.
Seit der Spielzeit 2020/21 ist Barbara Mundel Intendantin der Kammerspiele. Für sie soll ein „Theater der Stadt“ eine Einladung an die ganze Stadtgesellschaft sein; und auch die Welt im Blick haben. Ein Haus für Drama, Sinn und Sinnlichkeit.
Hinweise zum barrierefreien Zugang finden Sie unter Kultur barrierefrei in München