Worum geht es in Mozarts Oper Idomeneo? Was hat ein Rubens-Gemälde in der Alten Pinakothek mit der Corona-Krise zu tun? Kann man Glasfasern anziehen? Was macht das Schlachthofviertel so besonders und warum würden Ameisen niemals drängeln? Hören Sie Münchner Persönlichkeiten zu diesen und vielen weiteren Fragen. Ob Kunst, Kultur, Wissenschaft, Philosophie oder Themen des Alltags – diese Podcasts aus München sind absolut hörenswert:
Der Podcast der Bayerischen Staatsoper ist die allerbeste Vorbereitung für einen Opernabend in München. In nicht einmal zehn Minuten liefert er eine Zusammenfassung der Handlung und Hintergrundwissen zur Geschichte der Opern, zu den Komponist*innen, Bühnenbildern und Inszenierungen der Bayerischen Staatsoper.
So erfährt man beispielsweise, dass Intendant Nikolaus Bachler 2017 bei seinem Besuch des Englischen Pavillons auf der Biennale in Venedig die Künstlerin Phyllida Barlow für sich entdeckte. In ihrem Garten mit riesigen Skulpturen aus Latten, Kartons, Papier, Farbe, Gips, Styropor und Stoff erkannte er Bezüge zum Idomeneo-Stoff, woraufhin er sie für das Bühnenbild der Mozart-Oper engagierte.
Der Podcast von „Think & Talk“ der Alten und Neuen Pinakothek präsentiert Werke aus den Sammlungen und klopft sie auf ihre Bezüge zur Gegenwart hin ab. Eine Sprecherin ist beispielsweise Dr. Mirjam Neumeister, Sammlungsleiterin für die Flämische Malerei bis Ende des 18. Jahrhunderts in der Alten Pinakothek. Als großes Geschenk empfindet sie die Möglichkeit, sich bei einem Museumsbesuch mit anderen Menschen auszutauschen.
Anschließend diskutierte sie mit einer interessierten Runde online die Frage, ob Rubens Gemälde „Der Tod des Seneca“ eine Bedeutung haben könnte für unseren Umgang mit gegenwärtigen Zumutungen wie der Corona-Krise.
In Zeiten erschwerten Zusammenkommens kann diese Begegnung auch in digitalen Räumen stattfinden: So stellte Neumeister ihr Lieblingsgemälde „Der Tod des Seneca“ von Peter Paul Rubens im Rahmen eines Kurzfilms auf dem hauseigenen YouTube-Kanal vor. Anschließend diskutierte sie mit einer interessierten Runde online die Frage, ob dieses Bild eine Bedeutung haben könnte für unseren Umgang mit gegenwärtigen Zumutungen wie der Corona-Krise. Der Podcast von „Think & Talk“ fasst die Eindrücke der Kuratorin aus diesen Gesprächen noch einmal zusammen und ist auch dann ein Genuss, wenn man die Diskussion verpasst und den Film noch nicht gesehen hat.
Marco Eisenack, Gründer und Herausgeber des Münchner Stadtmagazins MUCBOOK, läuft nicht mit rosa Brille durch die Stadt. Von ihm stammt folgendes Zitat: „München – eine Stadt, die berauscht, ernüchtert, beglückt, frustriert, erfrischt, erschreckt – kurz gesagt: eine Heimat, die so kompliziert ist, dass man das Fernweh vergisst.“
In „Munich Next Level“ spricht er mit Menschen, die sich über die Zukunft dieser „kompizierten Heimat“ Gedanken gemacht haben, und deren Ideen und Visionen für eine nachhaltige Gestaltung der Stadt erfolgversprechend sind. Die Grünen-Politikerin und zweite Bürgermeisterin der Stadt, Katrin Habenschaden, ist genauso unter seinen Gästen, wie Stadtplaner*innen, Uni-Professor*innen und Münchens kreative Macher*innen, wie zum Beispiel die fabelhaften Hahn-Brüder.
Marco Eisenack, Gründer und Herausgeber des Münchner Stadtmagazins MUCBOOK, läuft nicht mit rosa Brille durch die Stadt.
Der eine, Laurin Hahn, erzählt über sein Auto-Startup: Von den ersten Schraubereien in der elterlichen Garage bis zum Börsengang seines solargestützen E-Autos Sion im November 2021. Sein Bruder Daniel spricht in der dritten von mittlerweile 22 Folgen über die Freuden und Tücken seiner zahlreichen Zwischennutzungs-Projekte, wie den ausrangierten und zum Party-Schiff umfunktionierten Dampfer „Alte Utting“ auf einer Brücke im Schlachthofviertel.
In der Reihe „Auf eine Runde mit ...“ trifft Anika Landsteiner, Autorin unter anderem bei München Tourismus, Münchner Persönlichkeiten und spaziert mit ihnen durch deren Wohn- bzw. Arbeitsviertel. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen und sind mit ihren Berufen und ihrem Viertel gleichermaßen verwachsen.
Die Schmuckdesignerin Saskia Diez, der Gasteig-Chef Max Wagner, Münchens Graffiti Legende Loomit und viele mehr erzählen über die besondere Atmosphäre ihres Viertels, geraten dabei nicht selten ins Schwärmen, zeigen ihre Lieblingsorte und geben Tipps fürs Ausgehen, Einkehren, Innehalten und Shoppen. Viele Münchner Viertel hat Anika in ihrem Podcast bereits vorgestellt, darunter das Kunstareal, Giesing, das Lehel, Haidhausen, das Westend, das Werksviertel-Mitte und das Glockenbachviertel. Wer sich für einen München-Trip Inspiration zum Thema Stadtviertel holen will, dem sei dieser Podcast wärmstens empfohlen.
Wissenschaft hat eigentlich nichts mit Märchen und Wundern am Hut. Trotzdem kommt man beim Podcast des Biotopia Naturkundemuseums oft aus dem Staunen nicht mehr heraus. Märchenhaft erscheint einem die Vision des Architekten Ferdinand Ludwig, den Tina Gentner in der ersten Folge zum Thema „lebendige Baustoffe“ trifft. An der Technischen Universität München hat Ludwig den Bereich der Baubotanik mitbegründet. Er arbeitet mit seinem Team daran, dass wir uns in naher Zukunft durch Städte bewegen werden wie durch Wälder, in denen sich lebende Bäume und technische Elemente wie Glas harmonisch zu Bauten verbinden, in deren Kronen Vögel brüten und Bienen summen, und die noch dazu die CO2-Bilanz positiv beeinflussen.
Er arbeitet mit seinem Team daran, dass wir uns in naher Zukunft durch Städte bewegen werden wie durch Wälder, in denen sich lebende Bäume und technische Elemente wie Glas harmonisch zu Bauten verbinden, in deren Kronen Vögel brüten und Bienen summen, und die noch dazu die CO2-Bilanz positiv beeinflussen.
Auch bei den Themen künstliche Intelligenz und Traumforschung lässt die Zukunft grüßen und immer sind es renommierte Forscher*innen, die Tina Gentner und ihr Kollege Mischa Drautz mit Fragen löchern, die sich jeder Laie so stellen würde. „Bleibt neugierig!“ ist Motto dieses erst im Dezember 2021 gestarteten Podcasts.
Das Deutsche Museum ist eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Seine Sammlung umfasst über 125.000 Objekte, die auf oft abenteuerlichen Wegen in den Besitz des Museums gelangt sind. In detektivischer Kleinarbeit entlockte man diesen Gegenständen ihre Geschichten. In den zwölf Folgen des Podcasts werden Musikinstrumente, Dechiffriergeräte, Teilchenbeschleuniger oder auch das Glasfaserkleid der spanischen Prinzessin Maria Eulalia vorgestellt. Die Infantin hatte das Kleid 1893 beim Besuch der Weltausstellung in Chicago gesehen und ein Exemplar für sich in Auftrag gegeben.
Vorgestellt werden Musikinstrumente, Dechiffriergeräte, Teilchenbeschleuniger oder auch das Glasfaserkleid der spanischen Prinzessin Maria Eulalia.
Zwei Weltkriege hat es überstanden, seine Lagerung im Luftschutzkeller und Jahre im Depot des Museums, bis eine Mitarbeiterin es dort entdeckte, und in über 170 Stunden reinigte und restaurierte. Während Glasfaser heute allenfalls zur Wärmedämmung oder als Kabel für schnelles Internet verwendet wird, enthüllt die Auseinandersetzung mit dem zerbrechlichen Kleid die Anfänge der Glasfaserproduktion, als das Material vorwiegend für kunsthandwerkliche Zwecke zum Einsatz kam.
Der Podcast erweitert unseren Horizont nicht nur um Portraits bedeutender Wissenschaftler und Wissenswertes aus Bereichen wie Werkstoffe, Digitalisierung, Musikgeschichte oder Teilchenphysik, sondern setzt auch bei ganz alltäglichen Ritualen wie dem Kaffeetrinken an. Die Podcast-Folge „Der Weg der Bohne in die Tasse“ ist eine Führung der etwas anderen Art durch die 2020 im Deutschen Museum gezeigte Ausstellung „Kosmos Kaffee“.
Die Schlangen haben keine eigenen Namen, weil sie taub sind. Ob die Weißlippenkobra mit ihren 2,15 Metern Länge oder die Gabunviper mit ihren fünf bis sieben Zentimeter langen Giftzähnen, Tierpfleger Norbert nennt sie alle nur „Mausi“. Wie Staubsauger lassen die Mausis ruckzuck drei ausgewachsene Ratten verschwinden, an denen sie dann zwei bis drei Wochen lang verdauen. Zuzwinkern können sie uns nicht, nur starren, denn ihnen fehlen die Augenlider. Daher rührt wahrscheinlich auch die stark hypnotisierende Wirkung der Schlange Kaa auf Mogli im Dschungelbuch, meint Podcast-Moderatorin Tina Gentner.
Die Schlangen haben keine eigenen Namen, weil sie taub sind. Tierpfleger Norbert nennt sie alle nur „Mausi“.
Alle zwei Wochen darf man sich auf eine neue Folge mit Geschichten, Anekdoten und viel Hintergrundinformationen zu den Tierarten im Münchner Zoo freuen. Gentner und ihr Kollege Micha Drautz nehmen die Podcast-Fans mit auf ihre Erkundungstouren durch den Zoo. In Folge 50 besucht Tina die Schimpansen. Entgegen aller Klischees bekommen diese nur selten Bananen, denn zu viel Zucker schadet auch unseren tierischen Verwandten. Zu 98 Prozent stimmt das Erbgut von Mensch und Schimpanse überein. Mia san eben nicht nur mia sondern mia san auch ein Stück Tier.
Die Münchner Fachstelle für Pop im Feierwerk kümmert sich um den musikalischen Nachwuchs der Stadt, vermittelt Gleichgesinnte, Probenräume und Auftrittsmöglichkeiten, ja sogar Tourbusse. Außerdem hat Julia Viechtl von der Fachstelle gemeinsam mit Esther Diestelmann von Radio Feierwerk einen Podcast ins Leben gerufen, zu dem sie regelmäßig Angehörige der Münchner Subkultur einladen.
Rüdiger „Rüde“ Linhof, seit 20 Jahren Bassist der Sportfreunde Stiller, ist genauso zu Gast, wie die Königin der Zwischennutzung Zehra Spindler, Musiker, Moderator und Autor Roger Rekless, die Sängerin Nina Sonnenberg alias Fiva oder David Süß.
Die Gäste erzählen uns über ihre Abenteuer und Erfolge, aber auch über ihre Laster, Krisen und Niederlagen.
Das Schöne an Podcasts ist ja, dass wir so viele Menschen kennenlernen mit ihren ganz unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten. Das trifft auf die mittlerweile 38 Folgen von „Nahaufnahme“ ganz besonders zu. Die Gäste erzählen uns von ihren Abenteuern und Erfolgen, aber auch von ihren Lastern, Krisen und Niederlagen. Wir schmunzeln darüber, dass David Süß seine Disco-Karriere bei den Pfadfindern in Fürstenfeldbruck startete, und erfahren, was die Rapperin und Moderatorin Fiva von der Ehe hält (nämlich nichts) und von Roger Reckless Glücksgefühlen, als er mit seinem letzten Album eine depressive Phase überwand.