Architektonisch ist die Synagoge Ohel Jakob ein Meisterwerk. Sie gehört neben dem Jüdischen Museum und dem Gemeindezentrum zum Jüdischen Zentrum am Sankt-Jakobs-Platz in München.
Im November 2006 wurde die neue Ohel-Jakob-Synagoge (hebräisch, übersetzt: Zelt Jakobs) am Jüdischen Zentrum feierlich eröffnet. Endlich hatte die jüdische Gemeinde Münchens nach der Zerstörung der Alten Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße im Juni 1938 und der ehemaligen Ohel-Jakob-Synagoge an der Herzog-Rudolf-Straße (Nähe Maximilianstraße) in der Pogromnacht 1938 wieder eine Hauptsynagoge. Die jüdische Gemeinde in München definiert sich als orthodox und ist mit rund 9500 Mitgliedern die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.
Die Synagoge besteht aus zwei aufeinander gestellten Kuben: Der mächtige Steinsockel soll an die Klagemauer in Jerusalem erinnern. Darüber thront ein gläserner Aufbau mit ineinander verschachtelten Davidsternen, der von einem bronzenen Metallschleier umhüllt wird. Der Aufbau aus Glas steht für ein Zelt, das die 40-jährige Wanderung der jüdischen Menschen durch die Wüste Sinai symbolisiert. Auf dem Portal der Synagoge finden sich die ersten zehn Buchstaben des hebräischen Alphabets, die an die zehn Gebote erinnern.
Die Synagoge hat über 550 Sitzplätze. Die Besucher*innen erreichen den Innenraum der Synagoge über den unterirdischen „Gang der Erinnerung“, der die Synagoge mit dem Gemeindezentrum verbindet. In dem rund 32 Meter langen Gang finden sich an der Wand die Namen von 4500 Münchner Jüd*innen, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.
Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern organisiert regelmäßig Führungen durch die Synagoge, die in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch und Hebräisch angeboten werden. Man muss sich aus organisatorischen Gründen mindestens zehn Tage im Voraus anmelden.
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