München ist geprägt von außergewöhnlichen Frauen. In unserem Fragebogen stellen wir einige von ihnen vor. Dieses Mal: Stephanie Utz. Sie hat das „Museum of Urban and Contemporary Art“ (MUCA) mitgegründet. Im MUCA steht Street Art als Kunstform des 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt.
Als Münchnerin geboren oder zur Münchnerin geworden?
Ich bin ein richtiges Münchner Kindl: geboren im Klinikum rechts der Isar, aufgewachsen in Haidhausen. Leider wurde ich dann als Kind nach Fasangarten „zwangsversetzt“, weil meine Eltern umzogen.
In welchem Viertel sind Sie zu Hause?
Inzwischen wohne ich im Lehel. Das Viertel ist durch die Nähe zum Englischen Garten extrem grün, gleichzeitig mitten in der Stadt. Trotzdem ist es mein Traum, irgendwann nach Haidhausen zurückzuziehen, ich verbinde viele schöne Kindheitserinnerungen damit.
Wie schmeckt München?
Je nach Jahreszeit anders: im Herbst zum Beispiel nach Hopfen, im Winter nach Kastanien, gebrannten Mandeln und Maroni. Der Frühling schmeckt ein bissel nach Aufbruch, der Sommer nach Italien, nach Pasta, Eis und Sonnencreme.
Wie klingt München?
Kirchenglocken sind für mich der „Sound of the City“. Ich habe mehrfach in der Nähe von Kirchen gewohnt, der Klang hat mich nie gestört. Wenn ich Zeit habe, bleibe ich gern am Marienplatz stehen und schaue mir für ein paar Minuten das Glockenspiel an.
Wie riecht München?
Gerade wenn Sie Kinder haben: nach Brezn! In keiner anderen Stadt essen Kinder so viele Brezn wie hier, damit wächst man auf.
München ist die einzige Stadt, in der man ...
... auf der Isar surfen kann.
Welche Münchnerin sollten alle kennen?
Die Bavaria: ein g’standenes Weibsbild!
Ihr liebstes bairisches Wort?
„Basst scho“: Darin steckt so viel von der entspannten Münchner Lebensart. Einfach mal fünfe gerade sein lassen und sich selbst nicht zu ernst nehmen.
Das schönste Gebäude der Stadt?
Es gibt viele schöne Gebäude, die Oper, den Landtag, den Dallmayr. Eines aber wird ganz oft übersehen: das ORAG-Haus zwischen Oberanger und Sankt-Jakobs-Platz.
Der eingängigste München-Song?
Da fallen mir vor allem Wiesn-Lieder ein.
Isar oder Eisbach?
Die Isar – sie bietet spannendere Flecken, und die Menschenmengen verlaufen sich besser.
Biergarten oder Bar?
Der Biergarten ist gemütlicher. Und das Publikum ist differenzierter, eine Mischkultur, für jede Lebenslage geeignet.
Philharmonie oder Blasmusik?
Blasmusik konsumiere ich mehr, im Biergarten zum Beispiel oder auf der Wiesn. Klassischer Musik begegne ich im Alltag seltener.
Auf die Berge oder an die Seen am Wochenende?
Im Sommer fahre ich lieber an den See. Auf den Berg kannst allerweil gehen.
Der beste Ort in München, um den Besuch zu beeindrucken?
Kraxelt auf dem Dach des Olympiastadions herum: Schon die Architektur ist sehr beeindruckend. Mit etwas Glück bekommt Ihr zusätzlich einen richtig guten Ausblick bis in die Berge.
Der beste Ort in München zum Nachdenken?
In den Isarauen findet sich immer ein stiller Fleck, von dem man aufs Wasser glotzen und seine Gedanken schweifen lassen kann.
Der beste Ort in München für Musikfans?
Bei der Langen Nacht der Musik kriegst du die Volldröhnung.
Der beste Ort in München, um Kultur zu erleben?
Auf der Straße, einfach die Augen offen halten. München lässt sich gut zu Fuß oder mit dem Radl erkunden, das ist ideal, um Street & Urban Art zu erleben. Unterhalb der Candidbrücke befindet sich zum Beispiel unsere „Outdoor-Gallery“, in der sich namhafte Street Artists verewigt haben.
Der beste Ort in München bei Italien-Fernweh?
Der Sankt-Anna-Platz im Lehel ist Italien pur: Dort sitzt man wie am Dorfplatz. Und zwei gute italienische Lokale gibt es dort auch.
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