Der Schauspieler Helmut Fischer hat mit der Rolle des Kriminalkommissars und Weiberhelden Franz Münchinger alias „Monaco Franze“ eine Münchner Kultfigur geschaffen.
Franz Münchinger, der seinen Spitznamen der italienischen Bezeichnung für München („Monaco di Baviera“) verdankt, lebt mit seinem „Spatzl“ Annette von Soettingen (Ruth-Maria Kubitschek) in München-Schwabing. Die beiden könnten verschiedener nicht sein; Annette ist Antiquitätenhändlerin, eilt von einem Kultur-Event zum nächsten und bewegt sich in Münchens besseren Kreisen.
Monaco dagegen stammt aus einem ehemaligen Münchner Glasscherbenviertel, dem Westend, und hat sich zum Kriminalkommissar hochgearbeitet. Mit dem Thema Kultur kann er nur wenig anfangen: „Kultur war für uns, dass einer sauber g'waschn war", erinnert er sich an seine Kindheit.
Und da wäre natürlich noch das eigentliche Thema der zehnteiligen Fernsehserie, die Frauen: Der Lebemann Monaco nutzt jede Gelegenheit, amouröse Abenteuer einzugehen, oft unterstützt von seinem Kollegen Manni Kopfeck (Karl Obermayr), der Monacos Liebschaften mehr oder weniger glaubwürdig deckt. Annette weiß natürlich um die Schwäche ihres Mannes und muss sie notgedrungen akzeptieren, nicht jedoch ohne im Hintergrund die Fäden zu ziehen.
Für die Regie der 1983 erstmals ausgestrahlten Serie zeichnet Helmut Dietl verantwortlich. Er hatte in den 1970er-Jahren bereits mit den „Münchner Geschichten“ seine brillante Beobachtungsgabe der Münchner Gesellschaft unter Beweis gestellt.
Ein Spaziergang durch München lässt sich wunderbar mit der Besichtigung der vielen Drehorte kombinieren:
Im Mittelpunkt der einzelnen Folgen stehen zum Beispiel das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz, wo Monaco mit seiner Frau die Aufführung der Bayerischen Staatsoper von Wagners Rheingold besuchen muss (Folge: Ein bissel was geht immer), der Friedensengel (Folge: Der Friedensengel), der Englische Garten und die Leopoldstraße (Folge: Macht’s nur so weiter!).
Die Wohnung von Monaco und seinem Spatzl befindet sich in bester Schwabinger Wohnlage an der Agnesstraße 16. Der Laden von Annette von Soettingen, wo tatsächlich bis heute Antiquitäten verkauft werden, ist unter der Adresse Fürstenstraße 10 in der Maxvorstadt zu finden.
An der Münchner Freiheit erinnert ein Bronzedenkmal an Helmut Fischer, der im Jahr 1997 verstorben ist. Es befindet sich beim traditionsreichen Café Münchner Freiheit, in dem der Schauspieler Stammgast war.