München ist geprägt von außergewöhnlichen Frauen. In unserem Fragebogen stellen wir einige von ihnen vor. Dieses Mal: Gudrun Spielvogel, Galeristin und Vorstand der Initiative Münchner Galerien.
Als Münchnerin geboren oder zur Münchnerin geworden?
Schon sehr früh zur Münchnerin geworden und vierzig Jahre hineingewachsen.
In welchem Viertel sind Sie zu Hause?
Ich bin eine Zentralmünchnerin, weil ich seit vielen Jahren meine Galerie im Zentrum habe und mich dort viel und gerne bewege. Gewohnt habe ich lange im Glockenbachviertel und später in Untersendling.
Wie schmeckt München?
Wie eine Butterbreze.
Wie klingt München?
Wie Musica Viva. Das ist eine Konzertreihe für Neue Musik, vom Bayerischen Rundfunk. Diese Mischung aus Alt und Neu ist für mich ein Stückchen München.
Wie riecht München?
Da fällt mir sofort der Duft vom Spatenbräu ein, der manchmal durch die Stadt weht. Der Geruch der Brauereien, die mehr und mehr nach außen verlagert werden.
München ist die einzige Stadt, in der man ...
... das Niveau einer kulturellen Großstadt hat, in der man sich aber kennt und bewegen kann wie in einer Kleinstadt. Das meine ich gesellschaftlich genauso wie in Bezug auf Transportmittel.
Welche Münchnerin sollten alle kennen?
Christiane Lange. Sie ist in München geboren, war Kuratorin in der Hypo-Kulturstiftung, dann deren Direktorin und wurde inzwischen leider nach Stuttgart exportiert, wo sie jetzt Direktorin der Staatsgalerie ist.
Ihr liebstes bairisches Wort?
„Fei scho“.
Das schönste Gebäude der Stadt?
Das Maximilianeum, das oberhalb der Isar thront. Das Gebäude entspricht München und seiner Tradition und steht ein bisschen über den Dingen.
Isar oder Eisbach?
Die Isar. Sie ist größer, kommt von weit her und geht weit hin. Und hat sich in den letzten Jahren zu ihrem Vorteil verändert.
Biergarten oder Bar?
Alles zu seiner Zeit.
Philharmonie oder Blasmusik?
Beides hat seine Qualität.
Auf die Berge oder an die Seen am Wochenende?
Ich bin ein Wassermensch, und von den Seen kann man wunderbar auf die Berge schauen. Einen der schönsten Blicke hat man vom Wörthsee.
Der beste Ort in München, um den Besuch zu beeindrucken?
Die Alte Pinakothek und das Pinakothekenviertel.
Der beste Ort in München für ein Feierabendbier?
Der Balkon oder der Garten von Freunden – wo München ganz fern ist und trotzdem ganz nah.
Der beste Ort in München für ein romantisches Date?
Na, der Hofgarten natürlich!
Der beste Ort in München zum Nachdenken?
Der Englische Garten.
Der beste Ort in München für Musikfans?
Der Herkulessaal und die Oper.
Der beste Ort in München, um Kultur zu erleben?
Aus purem Egoismus: die Galerien. Es gibt eine Vielfalt an Galerien, in denen man wunderbare Entdeckungen machen kann.
Der beste Ort in München bei Italien-Fernweh?
In der Maximilianstraße auf- und abgehen. Hier findet das Flanieren noch statt – das Sehen und Gesehenwerden. Aber auch der Platz vor der Oper und die vielen Lokale, die ihre Tische draußen haben – das hat was Münchnerisches und gleichzeitig auch etwas Italienisches.
Gudrun Spielvogel im Portrait: Ein Leben für die Kunst