Am Wochenende 14. und 15. Juni 2025 feiert die Stadt München ihren 867. Geburtstag und verwandelt sich wieder in großen Teilen der Münchner Altstadt zu einem Flanierort, der zum Staunen und Entdecken einlud. Aber wie ist München eigentlich entstanden?
Die Informationen zum Stadtgeburtstag am 14. und 15. Juni 2025 folgen.
Die heutige Landeshauptstadt ist jünger als andere bayerische Städte mit römischer Vergangenheit wie zum Beispiel Augsburg oder Regensburg. Ihre Anfänge Mitte des 12. Jahrhunderts gehen auf den Salzhandel zurück. Mit den weißen Kristallen ließ sich im Mittelalter eine goldene Nase verdienen, denn lange bevor es Kühlschränke gab, war Salz das einzige Mittel, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Wer politischen und wirtschaftlichen Einfluss suchte, musste die Handelswege, Zollstationen und Umschlagplätze des kostbaren Rohstoffes an sich bringen.
An der Gründung Münchens waren drei bedeutende Regenten des 12. Jahrhunderts mehr oder weniger freiwillig beteiligt: Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, dessen Vetter und „ziemlich bester Freund“ Kaiser Friedrich Barbarossa und schließlich Bischof Otto von Freising, einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber und Philosophen des Mittelalters.
Heinrich, immer gut darin, seinen Einfluss in Bayern auszubauen und neue Geldquellen für sich zu erschließen, ließ eine Brücke auf der Höhe des heutigen Deutschen Museums bauen, um den einträglichen Salzhandel aus Orten wie Bad Reichenhall und Berchtesgaden über die Isar in sein Einflussgebiet umzuleiten. Im selben Zug zerstörte er die Brücke und die dazugehörige Zollstation wenige Kilometer weiter isarabwärts, die bereits im Hoheitsgebiet des Bischofs Otto von Freising lagen.
Die Brücke des Bischofs war bis dahin weit und breit die einzige Möglichkeit gewesen, die Isar zu überqueren. Natürlich ließ Otto den feindlichen Übergriff nicht widerstandslos über sich ergehen. Ein Streit entbrannte. Als Schlichter trat Kaiser Barbarossa auf. In der sogenannten „Augsburger Einung“ sanktionierte er zwar die durch seinen Günstling Heinrich geschaffenen Tatsachen – dieser hatte ihm schließlich bei entscheidenden Schlachten zur Seite gestanden – verpflichtete den Herzog aber dazu, ein Drittel aller Zolleinnahmen an Freising abzuführen. Noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgten diese Zahlungen.
Das Ausstellungsdatum der kaiserlichen Verfügung, der 14. Juni 1158, gilt als Geburtstag der Stadt, weil München darin erstmals urkundlich erwähnt wird. Der bis zu diesem Zeitpunkt unbedeutenden Siedlung „Munichen“ wurden im selben Dokument Markt- und Münzrecht zugesprochen und so mauserte sie sich rasch zu einer bedeutenden Handelsmetropole.
Am Marienplatz, damals noch Schrannenplatz, wurden das Salz und andere Güter gehandelt. Hier kreuzte sich – nach der von Heinrich dem Löwen herbeigeführten Verlegung – die Salzstraße nach Augsburg mit der Handelsroute aus dem Norden Richtung Italien.
Durch das Talburgtor (Turm des Alten Rathauses) erhielten die Fuhrwerke Einlass in die befestigte Stadt und verließen sie dem Verlauf der heutigen Fußgängerzone Richtung Karlsplatz-Stachus folgend durch das heute nicht mehr erhaltene Kaufingertor. Die Geschichte der Fußgängerzone reicht also mehr als nur ein halbes Jahrhundert zurück bis zu den ersten Tagen der Stadt im Mittelalter.
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