Tango tanzen zwischen den Säulen der Propyläen am Königsplatz, auf der Vespa die italienischen Bauten der Ludwigstraße erkunden oder im Westpark vor der thailändischen Sala meditieren – an diesen Plätzen in München erkunden Sie die ganze Welt!
Kein Viertel in München ist so sehr Paris wie Haidhausen: Hier sieht es nicht nur sehr französisch aus, der Stadtteil wird auch „Franzosenviertel“ genannt. Weil sich um den Ostbahnhof herum einige Straßen und Plätze mit französischen Namen befinden – wie der beliebte Bordeauxplatz. In Haidhausen riecht und schmeckt es allerdings auch wie in Paris: In der Crêperie Bernard & Bernard bekommt man echte französische Crêpes, in der Bäckerei Claude & Julien gibt es sehr gute Pain au chocolat und abends kehrt man in eins der vielen französischen Restaurants ein – wie Le Faubourg, Rue des Halles oder Maison Massard.
München hat nicht nur eine, sondern gleich drei Flusswellen in der Stadt. Die bekannteste von ihnen ist allerdings die Eisbachwelle im Englischen Garten. Tag und Nacht wird hier gesurft, selbst Profis aus der ganzen Welt reisen an, um die Welle zu reiten. Und Einheimische sowie Gäste scharen sich drumherum, um bei diesem Schauspiel zuzusehen. Als wäre das noch nicht Urlaubsgefühl genug, sieht man die Surfer auch – oft noch vollkommen durchnässt – in der Straßenbahn oder auf dem Fahrrad sitzen. In jeder anderen Stadt würde man sich über ein Surfbrett oder Skier in den öffentlichen Verkehrsmitteln wundern – aber hier gehört es schon fast zum guten Ton.
Wer schon immer mal nach Asien wollte, der muss nur in den Westpark fahren. Denn dort stehen die thailändische Sala und eine nepalesische Pagode neben einem chinesischen sowie einem japanischen Garten. Wer sich fragt, wie Fernost in den Westen von München kam, der findet schnell heraus: Das Ensemble wurde ebenso wie der gesamte Park im Zuge der Internationalen Gartenbauausstellung 1983 angelegt. Die thailändische Sala war damals das erste, freistehende Buddha-Heiligtum in Europa. Ein Besuch im Sommer lohnt sich besonders, denn dann finden immer wieder buddhistische Voll- und Neumondfeiern statt.
An keinem anderen Ort in München geht es so wild zu wie hier: In Hellabrunn wohnen ganze 18.500 Tiere und 740 Arten. Der Tierpark war bei seiner Eröffnung 1911 der erste Geozoo der Welt. Bis heute wird besonders darauf geachtet, dass die Haltung so artgerecht wie möglich passiert. Wer durch den Zoo spaziert – und das kann gerne mal einen ganzen Tag dauern – , entdeckt Afrika, Europa, Asien, Australien und Amerika. Neben dem Affenhaus und einem großen Aquarium gibt es auch eine Fledermausgrotte, in der die Tiere frei herumfliegen dürfen. Das Beste ist aber: Der Tierpark nimmt auch diejenigen mit auf eine Reise in die Wildnis, die einfach nur an der Isar baden wollen. Denn es ist keine Seltenheit, dass man am Flaucher grillt und im Hintergrund einen Löwen brüllen hört.
Wer sich fragt, woher Münchens Ruf als „nördlichste Stadt Italiens“ kommt, muss nur an einem sonnigen Tag durch die Altstadt spazieren: Der Max-Joseph-Platz wurde von Leo von Klenze nach dem Vorbild des berühmten Kapitolsplatz in Rom entworfen, die Theatinerkirche war die erste Kirche im spätbarocken Stil nördlich der Alpen – und die Architektur der Feldherrnhalle ist tatsächlich angelehnt an eine Loggia in Florenz. Italien-Fans sollten entweder die mediterran anmutende Ludwigstraße auf einer Vespa entlangfahren und in eines der Straßencafés einkehren – oder sich mit einem italienischen Eis an die noch warme Hauswand der Residenz setzen. Von hier aus hat man nicht nur den perfekten Blick auf den Max-Joseph-Platz, sondern auch am längsten Abendsonne.
Wem der Münchner Winter zu kalt ist, der kann sich jederzeit in den Gewächshäusern vom Botanischen Garten aufwärmen, denn hier herrschen immer tropische Temperaturen. Zwischen Dezember und März findet meist die Sonderausstellung der exotischen Schmetterlinge statt – dann fliegen 400 verschiedene Arten frei durch die Räumlichkeiten. Aber auch in den restlichen Monaten überrascht der Botanische Garten in München, der einer der größten in Deutschland ist: Rund 19.600 Arten wachsen hier in feuchttropischem Gebiet, den kühltropischen Bergwäldern oder in heißen Wüsten.
Den Namen „Isar-Athen“ verdankt München König Ludwig I., der nicht nur großer Fan der griechischen Antike war, sondern auch für viele klassizistische Bauten in jenem Stil verantwortlich ist. Bauen ließ er sie von dem Hofarchitekten Leo von Klenze, der am Königsplatz die Glyptohek und die Propyläen entwarf – zweiteres nach dem Torbau der Athener Akropolis. Nicht nur die Architektur, auch die leichte Absenkung der Wiese sorgt dafür, dass der Platz noch heute wie eine Tempelanlage wirkt. Leo von Klenze brachte auch an der Bavaria ein Stück Griechenland nach München: Vorbild für die Bavaria-Statue an der Theresienwiese war ebenfalls das antike Athen und ihre Stadtgöttin Athena.
Alleine schon der imposante Eingang gleicht einer modernen Pyramide – und auch im Inneren des 2013 neu eröffneten Ägyptischen Museums erinnert trotz moderner Bauweise vieles an Tempelräume und Königsgräber. Das Museum befindet sich im selben Gebäude wie die Hochschule für Fernsehen und Film, liegt allerdings vollkommen unterirdisch. Und widmet sich ausschließlich altägyptischen Exponaten – was weltweit sehr selten ist. Wer hier die fein kuratierten Pharaonen-Kunstwerke in diesem besonderen Setting besucht, fühlt sie wie auf einer Zeitreise zurück ins alte Ägypten.
Das Japanische Teehaus im Englischen Garten wurde anlässlich der Olympischen Spiele 1972 gebaut, um den Menschen in Europa die Kunst der Teezeremonie näherzubringen. Wer das nicht weiß, wundert sich über den außergewöhnlichen Bau, der mitten auf einer kleinen Insel im Eisbach steht. Für gewöhnlich hat das Teehaus von April bis Oktober geöffnet, dann finden hier japanische Teezeremonien statt. Und einmal im Jahr, immer am dritten Sonntag im Juli, wird hinter dem Haus zudem das Japanfest gefeiert!
Münchens eindrucksvollste Schlossanlage ist ohne Frage das Schloss Nymphenburg: Mit dem 200 Hektar großen Schlosspark, den vier Parkburgen und dem Schlossrondell umfasst die Anlage eine riesige Fläche, die man in ausgedehnten Spaziergängen in alle Himmelsrichtungen erkunden kann. Highlights auf dem Gelände sind das Parkschlösschen Badenburg mit seinem beeindruckenden Schwimmbecken, die von Asien inspirierte Pagodenburg und das Jagdschlösschen Amalienburg. Der Blick vom Park aus auf das Schloss erinnert ein wenig an Versailles – nur, dass Nymphenburg mit 632 Metern Spannweite sogar noch länger ist.
Das Café Luitpold in der Brienner Straße ist das wahrscheinlich letzte Original in München. Bereits in den 1880er Jahren glänzte es als eines der wenigen Kaffeehäuser der Stadt. Damals noch mit über 20 Sälen und Gesellschaftsräumen, inklusive einem Billardsaal. Wer sich für diese Geschichte interessiert, kann das hauseigene Mini-Museum besuchen. Ansonsten sollte man hier auf keinen Fall den Sonntags-Brunch mit Live-Band verpassen. Oder nachmittags auf einen Kuchen aus der hauseigenen Konditorei vorbeischauen – vielleicht ja stilecht auf eine Sachertorte.