Wenn es um bayerisches Mundarttheater geht, ist die Iberl Bühne aus München nicht wegzudenken. Neben wechselnden Theaterstücken gibt es auf der Bühne im Augustiner-Stammhaus auch Kabarett und Auftritte bekannter Musikerinnen und Musiker zu sehen.
Die Iberl Bühne ist einzigartig in Münchens Kulturlandschaft, denn sie verbindet Mundarttheater mit Kulinarik und bayerischer Gemütlichkeit. Schon seit über 55 Jahren gibt es das Münchner Theater, heute liegt es zentral in der Innenstadt in der Nähe vom Karlsplatz-Stachus. Ein Muss für Einheimische und Gäste, die Fans von bayerischen Komödien, dem Chiemgauer Volkstheater oder dem Komödienstadel sind!
Die Iberl Bühne wurde 1966 von dem Münchner Georg Maier ins Leben gerufen – er schrieb nicht nur alle Stücke selbst, sondern spielte oft auch in ihnen mit. Zu den erfolgreichsten Theaterstücken von Maier gehört die „Grattleroper“, die seit den späten 70ern über 1000 Mal aufgeführt wurde. Maier war nicht nur Autor, Schauspieler und Regisseur, sondern auch Förderer von Kabarett- und Schauspiel-Talenten. So hat er unter anderem die beliebte Kabarettistin Luise Kinseher entdeckt, die zwischen 2011 bis 2018 als erste weibliche Fastenpredigerin „Mama Bavaria“ auf dem Starkbierfest am Nockherberg bekannt wurde.
Seit dem Tod von Georg Maier im Jahr 2021 wird die Iberl Bühne von seiner Frau Raphaela Maier weitergeführt. Auch heute findet man im Programm noch bayerisches Theater, darunter viele Eigenproduktionen von Georg Maier, sowie Kabarett und Musik. Darunter sind zum Beispiel Claudia Pichler, Toni Bartl, Helmut Schleich oder Stefan Kröll. Noch bis 2014 war die Iberl Bühne im gleichnamigen Wirtshaus von Maier in Solln untergebracht, danach zog sie in das Augustiner Stammhaus in der Neuhauser Straße. Hier befand sich in den 80er Jahren bereits die Kult-Diskothek „Sugar Shacke“.
In dem gemütlichen Wirtshaus warten rund 100 Sitzplätze auf die Gäste, auf der Galerie gibt es noch ein Dutzend vergünstigte Plätze. Sowohl vor der Vorstellung als auch während der zwei Pausen können die Gäste bayerisches Essen und Getränke bestellen – und auch danach bleiben einige noch sitzen und lassen den Abend entspannt ausklingen. Im Sommer kann man den schönen Innenhof des Stammhauses genießen, in dem ab 18 Uhr Bier vom Holzfass ausgeschenkt wird.
Im Programm finden sich Stücke wie „Zuagricht, hergricht, higricht“ über den Räuber Mathias Kneissl oder das neueste „Adele Spitzeder oder wia ma's Spui spuit“. Darin geht es um die Schauspielerin, Betrügerin und Volkssängerin Adele Spitzeder aus dem 19. Jahrhundert, die mit ihren hohen Zinsen in der eigenen Privatbank nicht nur den Brauereibesitzer, sondern auch die Journalisten stutzig macht. Diese Art des Erzählens findet sich immer wieder bei der Iberl Bühne: Geschichte wird mit Fiktion verbunden – so bekommen echte historische Figuren einen ausgedachten, humoristischen Hintergrund.