Die großen Museen in München kennt jeder, aber es gibt in der Stadt auch viele kleinere Häuser, die spannende Ausstellungen im Programm haben und manchmal noch echte Geheimtipps sind!
Das Kunstareal München umfasst 18 Museen, dazu gehört auch das zentral am Königsplatz gelegene Paläontologische Museum. Der Eintritt ist gratis und die Ausstellung so übersichtlich und anschaulich, dass sie auch für kleine Kinder geeignet ist. Das Museum widmet sich der Entstehung unserer Erde und zeigt verschiedenen Fossilien sowie Skelette – unter anderem einen Riesenhirsch, einen Höhlenbären und einen Säbelzahntiger.
Eine Reise in die Urzeit, die so gar nicht verstaubt ist!
Zu den Highlights zählen Bayerns größter Dinosaurier, ein Ur-Elefant sowie der Urvogel Archaeopterix. Das Museum befindet sich in der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, in der nicht nur Uni-Kurse der Ludwig-Maximilians-Universität stattfinden, sondern auch geforscht wird. Eine Reise in die Urzeit, die so gar nicht verstaubt ist!
Paläontologisches Museum
Richard-Wagner-Straße 10, Maxvorstadt
Das Deutsche Theatermuseum wurde 1910 von der Münchner Schauspielerin Clara Ziegler gegründet. Anfangs wurde noch in ihrer Villa im Englischen Garten ausgestellt, die allerdings im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde. Danach konnte das Museum 1953 in die Arkaden im Hofgarten einziehen – und zeigt seither wechselnde Sonderausstellungen sowie eine beachtliche Sammlung an Theaterobjekten, die teilweise sogar aus der Renaissance stammen. Hier sind über 250.000 grafische Blätter, 400 Bühnenbildmodelle sowie 500.000 Autografen ausgestellt. Außerdem hat das Münchner Museum die weltweit größte Sammlung an Theaterfotografie mit fünf Millionen analogen Bildern. Ein echtes Muss für Theaterfans!
Deutsches Theatermuseum
Galeriestraße 4A, Altstadt
Das Sudetendeutsche Museum war 2023 für den Europäischen Museumspreis nominiert – und ist trotzdem noch ein echter Geheimtipp in München. Etwas versteckt in der Au steht das moderne Gebäude, das auf Anhieb einen Architektur-Preis gewinnen könnte. Im Inneren widmet man sich der Geschichte und den Traditionen der Sudetendeutschen sowie deren Vertreibung während der NS-Zeit. Auf fünf Ebenen gibt es 1100 Jahre Kulturgeschichte zu erleben: Es sind rund 40.000 Exponate aus verschiedenen Bereichen ausgestellt – darunter Alltagsgegenstände, Kunsthandwerk und Fotografien. Wer tiefer in das Thema eintauchen möchte, sollte unbedingt eine Führung mitmachen. Die offenen Führungen finden immer donnerstags um 11 Uhr statt und sind im Ticketpreis inklusive.
Sudetendeutsches Museum
Hochstraße 10, Haidhausen
Klein, historisch, gemütlich: Das Haidhausen Museum passt perfekt in das Münchner Viertel.
Klein, historisch, gemütlich: Das Haidhausen-Museum befindet sich einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1862 und passt damit perfekt ins Viertel. Es wurde 1977 vom Münchner Autor und Maler Hermann Wilhelm eröffnet, der es bis heute privat betreibt. Im Erdgeschoss und Obergeschoss finden jährlich zwei bis vier wechselnde Ausstellungen statt, die sich mit der Kultur und Geschichte des Stadtviertels beschäftigen – von der Auer Dult bis zu den Isarbrücken. Auch die Kreativ-Szene in Haidhausen hat im Museum ihren Platz: Hier gibt es Kunstausstellungen und Vorträge. Der Eintritt in das kleine Museum ist frei, aber über Spenden freut man sich sehr!
Haidhausen-Museum
Kirchenstraße 24, Haidhausen
Während sich die Glyptothek und die Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz großer Beliebtheit erfreuen, kennen nur die wenigsten das kostenlose Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke gleich nebenan. Und das obwohl es zu den größten Abguss-Sammlungen Deutschlands gehört: Rund 2000 Abgüsse antiker Plastiken sind hier zu sehen, manche von ihnen Dauerleihgaben aus dem Metropolitan Museum of Art in New York. Dadurch, dass die Gips-Abgüsse ein exaktes Ebenbild ihrer Originale sind, können mit dieser Technik verschollene oder weit entfernte Kunstwerke an einem Ort erlebbar gemacht werden. Hier findet man Skulpturen aus der griechischen und römischen Antike. Der beeindruckende Bau birgt jede Menge Geschichte – früher diente das Gebäude als Verwaltungsbau der NSDAP.
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke
Katharina-von-Bora-Straße 10, Maxvorstadt
Das lateinische „Monacensia“ bedeutet übersetzt „Münchnerisches“ – hier dreht sich alles um Literatur aus München.
Das lateinische „Monacensia“ bedeutet übersetzt „Münchnerisches“ – hier dreht sich alles um Literatur aus München. Die Künstlervilla in Bogenhausen lädt dabei nicht nur zu verschiedenen Ausstellungen in ihr Literaturarchiv und die Bibliothek ein, sondern versteht sich auch als Ort des Austauschs. Sie ist Teil der Münchner Stadtbibliothek und hat rund 150.000 Bände im Repertoire, die ausgeliehen oder vor Ort gelesen werden können. Dafür setzt man sich in den Salon, ins Studierzimmer, in den Lesegarten – und trinkt noch einen Kaffee in der Cafébar Mona. Vor allem zur Familie Mann hat die Monacensia einen großen Fundus, einen guten Einblick gibt die Dauerausstellung „Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann“.
Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23, Bogenhausen
Wenn es um kleine, besondere Museen geht, darf das Valentin-Karlstadt-Musäum in den Türmen des Isartors auf keinen Fall fehlen. Es widmet sich dem Komiker-Paar Karl Valentin und Liesl Karlstadt, die Anfang des 20. Jahrhunderts in München gelebt und gearbeitet haben. Seit seiner Eröffnung 1959 bringt das besondere Museum in der Altstadt sowohl Einheimische als auch Gäste zum Lachen.
Hier findet man Absurditäten wie einen pelzbesetzten Winterzahnstocher, eine geschmolzene Eisskulptur oder ein zugemauertes Aussichtsfenster.
Nachdem man 2,99 Euro Eintritt bezahlt hat, warten im Inneren jede Menge Wortspiele und Witze, politische Satire und Alltagshumor. Hier findet man Absurditäten wie einen pelzbesetzten Winterzahnstocher, eine geschmolzene Eisskulptur oder ein zugemauertes Aussichtsfenster. Und zum Schluss sollte man unbedingt noch ins Turmstüberl auf Kaffee und Kuchen oder ein Weißwurst-Frühstück einkehren.
Valentin-Karlstadt-Musäum
Tal 50, Altstadt
Fast alle Einheimischen kennen die Wildschwein-Bronzestatue in der Münchner Innenstadt, aber fast niemand weiß, dass sie den Weg ins Deutsche Jagd- und Fischereimuseum weist. Das befindet sich nicht nur mitten in der Fußgängerzone, sondern auch in einer der der ältesten Kirchen der Stadt: Die Augustinerkirche war schon Heimat der Münchner Augustinermönche, seit 1966 befindet sich das Jagd- und Fischereimuseum hier. In den Räumlichkeiten sind jede Menge Tierpräparate und historische Jagd-Gegenstände ausgestellt. Auf drei Ebenen findet man Dauerausstellungen sowie wechselnde Sonderausstellungen zu den Themen Jagd und Fischerei, Umweltschutz und Ökologie. Auch Kinder lernen in diesem Museum viel über die heimische Tierwelt, zum Beispiel auf dem interaktiven „Waldpfad“!
Deutsches Jagd- und Fischereimuseum
Neuhauser Straße 2, Altstadt
Kein Museum in München liegt so zentral wie das Spielzeugmuseum: Im Turm des Alten Rathauses zwischen Marienplatz und Viktualienmarkt gibt es eine tolle Sammlung an historischem Spielzeug. Auf vier Etagen sind Puppen, Plüschtiere, Modelleisenbahnen und Blechspielzeuge aus Europa und Amerika ausgestellt, die teilweise bis zu 200 Jahre alt sind. Ältere Museumsgäste erkennen sicherlich das ein oder andere Spielzeug aus ihrer Kindheit wieder. Das historische Setting des Alten Rathauses passt gut zur Ausstellung – man fühlt sich ein bisschen wie in einer Puppenstube!
Spielzeugmuseum
Marienplatz 15, Altstadt
Nach dem Besuch geht's in das gemütliche Museumsstüberl im Erdgeschoss – das ist immer noch ein kleiner Geheimtipp unter Einheimischen!
Das Bier- und Oktoberfestmuseum befindet sich in einem denkmalgeschützten Bürgerhaus aus dem 14. Jahrhundert in einer kleinen Seitenstraße im Tal. Das vierte Obergeschoss widmet sich Sonderausstellungen, in der dritten Etage geht es um die Entstehungsgeschichte der Wiesn und im zweiten Stock erfährt man alles zum Thema Bierkultur und Braukunst.
Hinter dem Museum steht die Edith-Haberland-Wagner Stiftung, die auch Mehrheitseignerin der Augustiner-Brauerei ist. Da liegt es nahe, dass auch Bierverkostungen angeboten werden. Nach dem Besuch geht's in das gemütliche Museumsstüberl im Erdgeschoss – das ist immer noch ein kleiner Geheimtipp in München!
Bier- und Oktoberfestmuseum
Sterneckerstraße 2, Altstadt
Ein schöner Tipp nicht nur für Eisenbahn-Fans: Das MVG Museum in Giesing informiert rund um das Thema Stadtgeschichte und Verkehrsentwicklung. Auf einer Gesamtfläche von 5000 Quadratmetern sind 25 historische Straßenbahnen, Busse und Arbeitsfahrzeuge aus den letzten 130 Jahren ausgestellt. Dazu gibt es hunderte Schautafeln, ein kleines Kino sowie einen U-Bahn-Simulator, mit dem man eine Zeitreise in die 1980er-Jahre machen kann. Passend zum Thema befindet sich das Museum in der Halle der ehemaligen Buswerkstätte. Die Location wird auch für Events vermietet, das Museum hat nur an zwei Sonntagen pro Monat geöffnet. Die genauen Daten finden sich auf der Website der MVG. Nach dem Besuch kann man noch in dem Bistro im Eingangsbereich einkehren oder ein Souvenir kaufen.
MVG Museum
Ständlerstraße 20, Giesing