Die Münchner Museen laden ein zur Begegnung mit den Alten Meistern genauso wie mit den jungen Wilden. Nahezu alle Sparten und Epochen sind vertreten. Großartig, was Kunst alles kann: Sie bringt Farbe ins Leben, sie amüsiert, sie irritiert und rebelliert, sie entspannt und manchmal ist sie einfach auch nur wunderschön. Diese Ausstellungen machen richtig Lust auf einen Besuch.
- 2024 wiedereröffnete Museen
- Kunst der Antike
- Alte Meister
- Vom 18. Jahrhundert bis zur Klassischen Moderne
- Starke Frauen, starke Kunst
- Kunst im Dialog
- Architektur, Design und Kunsthandwerk
- München – Mekka der zeitgenössischen Kunst
- Foto- und Videoausstellungen
- Grafik und Zeichnungen
- Ausstellungen im Jüdischen Museum
- Wissenschaftliche und naturkundliche Ausstellungen
- Ausstellungen im Münchner Umland
Gipfellust in der Großstadt: Das Alpine Museum
Seit Anfang März 2024 hat das Alpine Museum auf der Praterinsel nach kompletter Sanierung wiedereröffnet. Hier erfährt man in einer neu konzipierten Dauerausstellung, wie der Mensch seit Jahrhunderten Bergfelsen erklimmt und welche Herausforderungen es dabei gibt. In jährlich wechselnden Sonderausstellungen behandelt das Museum auch aktuelle Themen des Alpinismus: Zum Beispiel den Klimawandel. Die Bibliothek des Deutschen Alpenvereins ist wieder für Gäste geöffnet, genauso wie das Archiv mit seinen historischen Schätzen als Anlaufstelle für Forschende und Wissenschaftler*innen. Das Museumscafé und der idyllische Museumsgarten direkt an der Isar sind allein schon einen Besuch wert. Der Garten wird im Rahmen der Renovierung neu angelegt und voraussichtlich im Herbst 2024 wieder eröffnet.
Ausgrabungen aus ganz Bayern: Archäologische Staatssammlung
Die Archäologische Staatssammlung öffnete Ende April 2024 nach Umbau und Sanierung wieder ihre Pforten. Bereits 1885 gegründet, verfügt die Sammlung heute über fünf Abteilungen: Vorgeschichte, Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit, die Mittelmeersammlung und Numismatik. In einer spannenden Neuinszenierung verdeutlicht das Museum anhand archäologischer Funde die Menschheitsgeschichte von der Urgeschichte bis in die Neuzeit. Dabei stellen Comics des Münchner Künstlers Frank Schmolke Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Epochen und Zeitgeschehnissen her. Bei schönem Wetter lädt die Rooftop-Bar des Museums unweit der Eisbachwelle künftig zum Entspannen ein.
Mythos & Moderne. Fritz Koenig und die Antike, Glyptothek, 20. November 2024 bis 30. März 2025
Die Ausstellung „Mythos & Moderne. Fritz Koenig und die Antike“ in der Münchner Glyptothek präsentiert zum 100. Geburtstag des Bildhauers Fritz Koenig eine Auswahl seiner Skulpturen, Zeichnungen und Papierschnitte. Die Werke treten in einen Dialog mit den antiken Skulpturen der Dauerausstellung und zeigen Koenigs Inspiration durch die klassische Antike auf eindrucksvolle Weise.
Combo. Eine Ausstellung der Münchner Secession in den Staatlichen Antikensammlungen, Staatliche Antikensammlungen, 29. Januar bis 27. April 2025
Dieses Mal zeigen die Staatlichen Antikensammlungen keine antiken Exponate im Rahmen einer Sonderausstellung sondern erinnern gemeinsam mit der Münchener Secession und dem Deutschen Künstlerbund an die Zeit zwischen 1898 und 1916, als das Museum beiden Künstlergemeinschaften als Ausstellungshaus diente. Neben der historischen Perspektive werden auch aktuelle Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler der beiden Gruppen präsentiert.
Rachel Ruysch (1664 – 1750). Nature into Art, Alte Pinakothek, 26. November 2024 bis 16. März 2025
Ihre prachtvollen, täuschend echt wirkenden Blumenstillleben mit exotischen Pflanzen und Früchten, Schmetterlingen und Insekten galten bereits zu Lebzeiten als gesuchte und kostspielige Sammlerstücke. Die Nachfrage war so groß, dass es sich die Amsterdamer Malerin leisten konnte, nur wenige Stücke im Jahr zu produzieren. Überhaupt führte sie ein ungewöhnliches Leben für eine Frau ihrer Zeit. Sie war Tochter des renommierten Professors für Anatomie und Botanik, Frederik Ruysch, erstes weibliches Mitglied der Gilde Confrérie Pictura für Kunstmaler in Den Haag, Hofmalerin in Düsseldorf, Lotteriegewinnerin und zog nebenher noch ihre elf Kinder groß. Ab November 2024 widmet die Alte Pinakothek ihr die weltweit erste große monografische Ausstellung.
Wie Bilder erzählen: Storytelling von Albrecht Altdorfer bis Peter Paul Rubens, Alte Pinakothek, 5. Juni 2025 bis 5. Juli 2026
Die Sammlungspräsentation mit Werken aus den Bereichen der Altdeutschen und Altniederländischen sowie der Flämischen Malerei des 16. und frühen 17. Jahrhunderts verspricht die eine oder andere Überraschung. Beleuchtetet werden unterschiedliche Facetten eines Themas, das zu den Kernaufgaben der Malerei schlechthin gehört: Das Erzählen von Geschichten. Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler:innen sowie Auftraggeber:innen damit zu unterschiedlichen Zeiten, und an welches Publikum richten sie sich dabei? Und ist dies überhaupt immer eindeutig, oder werden die Betrachterinnen und Betrachter sogar manchmal bewusst in die Irre geführt? Diese und andere Fragen wirft die Präsentation auf, in der oft nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Spitzentreffen. Werke der Neuen Pinakothek in der Sammlung Schack, Sammlung Schack, bis 31. Dezember 2025
Die Neue Pinakothek besitzt berühmte Gemälde von Carl Spitzweg, Moritz von Schwind, Carl Rottmann, Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach. Während der Sanierung der Neuen Pinakothek treffen diese in der Sammlung Schack auf den umfangreichen Bestand an Werken derselben Maler, die Adolf Friedrich Graf von Schack erworben hat. Hier treten die Originale jetzt in eine spannungsreiche Wechselwirkung und beleuchten eine wichtige Facette der (Kunst-)Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Velvet Terrorism: Pussy Riot's Russia, Haus der Kunst, 6. September 2024 bis 2. Februar 2025
Die Ausstellung, die in der LSK-Galerie, dem Luftschutzkeller des Haus der Kunst, gezeigt wird, stellt die bisher größte Präsentation der Arbeiten des künstlerischen Kollektivs Pussy Riot dar. Zu sehen sind dabei die von Maria Alyokhina händisch an die Wände geschriebenen Texte, die mit Videos, Fotos, Humor, Punk und Lärm in einem Raum verschmelzen. Die Besucher*innen können dabei die zunehmend feindliche Beziehung zwischen dem feministischen Kunstkollektiv und den Staatsbehörden Russlands nachvollziehen und sich der Frage gegenübersehen, was Widerstand in der Kunst bedeutet.
Der blaue Reiter. Eine neue Sprache, Lenbachhaus, bis März 2025
Anhand einer Auswahl von ca. 250 Werken, darunter Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotografien und Skulpturen, führt die Ausstellung von der bewegten Zeit um die Jahrhundertwende bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Arbeiten waren lange nicht mehr zu sehen, wie die Werke Paul Klees und die dynamischen Abstraktionen Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1914. Aktuelle Neuankäufe des Fördervereins des Lenbachhauses werden erstmals präsentiert, darunter Werke von Franz Marc, Maria Franck-Marc sowie von dem im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Künstler Moissey Kogan. Teil der Neupräsentation ist darüber hinaus ein kuratierter Bibliotheks- und Filmbereich.
Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1, Haus der Kunst, 21. Juni 2024 bis 23. Februar 2025
Anlässlich seines 40. Geburtstags widmet das Haus der Kunst dem Club P1 die Ausstellung „Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1", die auf Archivmaterial basiert und eine immersive Erfahrung bietet. Die Besucher*innen werden eingeladen, ihre persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücke zum P1 zu teilen und die Ausstellung damit zu bereichern.
Das P1 ist einer der wenigen Clubs, wenn nicht sogar das einzige Nachtlokal, das sich das Dach mit einem Kunstausstellungshaus in inspirierender Koexistenz teilt. Bis heute ist es fester Bestandteil internationaler Clubkultur und Sehnsuchtsort unterschiedlicher Generationen. Seit seiner Neueröffnung im Jahr 1984 zählt das P1 als feste Größe in der deutschen Club-Landschaft und hat zahlreiche legendäre Veranstaltungen erlebt. Darunter Whitney Houstons erstes Konzert vor europäischem Publikum und eine Party für Tina Turner, bei der falsche D-Mark Scheine von der Decke regneten.
Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life, Museum Brandhorst, 28. Juni 2024 bis 26. Januar 2025
Das Museum Brandhorst besitzt mit über 120 Werken die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA und eine beträchtliche Anzahl an Arbeiten von Keith Haring. Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich beiden Künstlern widmet.
Sie zeigt über 120 Werke aus deren Schaffen, darunter Kollaborationen zwischen den beiden sowie Arbeiten, die in Austausch mit anderen Künstlerinnen und Künstlern, Performern, Literaturschaffenden oder Musik- und Modeikonen der 1980er-Jahre entstanden sind. In einer Zeit, die von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti geprägt war. Neben Schlüsselwerken fokussiert „Party of Life“ auch auf Film- und Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie von den Künstlern entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände.
Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus, Lenbachhaus, 15. Oktober 2024 bis 2. März 2025
Schon seit ihrem Zusammenschluss in den 1920er Jahren prangerten Surrealist*innen die europäische Kolonialpolitik an, später organisierten sie sich gegen Faschisten, kämpften im Spanischen Bürgerkrieg, riefen Wehrmachtssoldaten zur Sabotage auf, wurden interniert und verfolgt, flohen aus Europa, fielen im Krieg. Sie schrieben Poesie, feilten an der Dekonstruktion einer vermeintlich rationalen Sprache, arbeiteten an Gemälden und kollektiven Zeichnungen, fotografierten und collagierten. Die Ausstellung möchte die Versuche bündeln, die Frage „Was ist Surrealismus?" zu beantworten. Dabei soll der Surrealismus als die streitbare, international vernetzte und hoch-politisierte Bewegung sichtbar werden, als die ihn seine Vertreter*innen verstanden haben.
Rosemarie Trockel/Thea Djordjadze. limitation of life, Lenbachhaus, 12. November 2024 bis 27. April 2025
Das Lenbachhaus zeigt eine gemeinsame Ausstellung der Künstlerinnen Rosemarie Trockel (*1952 Schwerte) und Thea Djordjadze (*1971 Tbilissi). Von 1998 bis 2001 war Djordjadze Trockels Schülerin an der Kunstakademie Düsseldorf. Seither pflegen beide eine enge künstlerische Beziehung und realisierten bereits gemeinsame Projekte. In ihrer Arbeit erforschen sie Themen, die für die zeitgenössische Kunst und deren Produktion relevant sind: So setzen sie sich etwa mit dem künstlerischen Arbeitsprozess auseinander und hinterfragen dessen Voraussetzungen, Traditionen, Freiheiten und Beschränkungen. Zugleich spielen sie mit den Konventionen von Kunst und Ausstellungsraum.
Liesl Karlstadt und Karl Valentin. Durch Nacht und Nebel, Isartor Innenhof, 12. Dezember 2024 bis 29. April 2025
Die Hofausstellung zeigt das Starduo der Münchner Volkssängerszene inmitten ihrer zahlreichen Bewunderer im München der 1920er Jahre. Ihre Auftritte entwickelten sich in dieser Zeit vom Geheimtipp zum Pflichtprogramm, sie begeisterten immer mehr Menschen. Man ging zu Valentin und Karlstadt, weil man hier etwas ganz Neues und Niedagewesenes entdeckte. Auch Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht zählten zu den Bewunderern. Feuchtwangers Roman „Erfolg“ liefert eindrückliche Schilderungen ihrer Auftritte. Brecht holte das Duo als junger Dramaturg an die Münchner Kammerspiele - so ging es vom Brettl ins Theater.
Rotundenprojekt 2025: Rupert Huber. Begegnungsmusik, Pinakothek der Moderne, 6. Juni 2025 bis 9. November 2025
Der österreichische Komponist Rupert Huber (*1967) komponiert ein Musikstück speziell für die Rotunde der Pinakothek der Moderne. Aufgeführt wird es durch die Besucherinnen und Besucher des Museums: Denn erst ihre Bewegungen lösen die Melodiesequenzen der Komposition aus und erschaffen eine polyphone Musik der Begegnung.
„Soziale Musik“ basiert darauf, unvorhersehbare Ereignisse in eine Komposition einarbeiten zu können – nach dem Prinzip der Interaktion: Eine Person bewegt sich, ein Sensor erfasst ihre Bewegung und löst eine melodische Tonfolge aus. Mehrere Personen erschaffen so eine Art Symphonie: Ihre Begegnung wird nicht nur orchestriert, sondern ist die Grundlage der Musikinstallation – eine Symphonie des Zusammentreffens von Menschen. Die Töne sind an die architektonische Situation angepasst, die Proportionen des Raumes bestimmen die Harmonisierung der Stimmen.
Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt, Pinakothek der Moderne, bis 1. April 2025
Die Ausstellung in der Pinakothek der Moderne stellt erstmals das Thema Fahrraddesign in den Mittelpunkt. Gezeigt werden 70 Beispiele, die zu den ungewöhnlichsten und spannendsten Fahrrädern der Designgeschichte gehören.
Dass Fahrraddesign nicht nur Handwerks- und Rahmenbauerkunst, nicht nur das Werk von genialen Erfindern, Tüftlern, Besessenen und Enthusiasten ist, belegen die zahlreichen Entwürfe von Flugzeug- und Automobilingenieuren wie Paul Jaray, Hermann Klaue oder Alex Moulton sowie von Industrie-Designern, darunter Luigi Colani, Richard Sapper, Michael Conrad, Giorgetto Giugiaro, Marc Newson, Christian Zanzotti oder Ross Lovegrove.
Betörend schön. Chinesische Hinterglasbilder aus der Sammlung Mei-Lin, Museum Fünf Kontinente, 21. Juni 2024 bis 19. Januar 2025
Hinterglasbilder, bei denen das Motiv auf die Rückseite einer Glasplatte gemalt wird, beeindrucken durch ihre leuchtenden Farben und ihren dauerhaften Glanz. In China kam da Malen hinter Glas im 18. Jahrhundert auf, nachdem Glasplatten, Spiegel und Ölmalerei als neue Materialien und Techniken von Europa nach China gelangt waren. Europäische Vorlagen wurden detailgetreu auf Glas übertragen, chinesische Landschaften, Vögel und Blumen, mythologische Figuren und Alltagsszenen genauso gekonnt hinter Glas gebannt wie die „Bilder schöner Frauen" (meiren hua), die im Fokus der Ausstellung stehen.
Die in der Zeit vom frühen 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts entstandenen Hinterglasbilder, die in „Betörend schön" präsentiert werden, zeigen „schöne Frauen" in eleganten Umgebungen. Siebzig der gezeigten Arbeiten stammen aus der renommierten Sammlung Mei-Lin. Den Hinterglasbildern zur Seite gestellt werden Textilien und Accessoires aus der Sammlung des Museums Fünf Kontinente, die den auf den Bildern zu sehenden ähnlich sind.
Jugendstil. Made in Munich, Kunsthalle München, 25. Oktober 2024 bis 23. März 2025
Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler*innen wie Richard Riemerschmid, Hermann Obrist oder Margarethe von Brauchitsch wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne. Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Kitchen Culture. Von der ersten Einbauküche bis zur individuell konfigurierten Küche, Pinakothek der Moderne, ab 26. November 2024
Die neue Dauerausstellung in der Pinakothek der Moderne beleuchtet die Küchenkultur der vergangenen knapp 100 Jahre von der ersten Einbauküche bis zur individuell geformten Küche. In dieser Zeit entwickelten Designer*innen und Architekt*innen neue Lösungen und reagierten auf technische sowie gesellschaftliche Veränderungen. Die Spannbreite reicht von der simplen Kochzelle bis zur Küche als kommunikatives Zentrum des Wohnbereichs.
Ergänzt wird dieser Einblick durch eine Auswahl von Haushaltsgeräten, die den Alltag in der Küche prägen. Dazu zeigt eine Wandinstallation von rund 300 Tabletts der Sammlung Ludmila und Rolf Podlasly populäres Design aus DDR-Produktion. Mit Arbeiten namhafter Künstlerinnen wie Rosemarie Trockel, Laurie Simmons und Mona Hatoum erweitern die Leihgaben der Sammlung Goetz München Aspekte der Küchenarbeit und der traditionellen Rolle der Frau.
Kunstlabor 2, Kunstlabor 2 des Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA), seit 26. Oktober 2021 für fünf Jahre
Knapp 10.000 Quadratmeter und sechs Etagen umfasst das Kunstlabor 2 in einem ehemaligen Gesundheitshaus in der Maxvorstadt. Es wurde als Zwischennutzungsprojekt vom Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) in ein neues Zentrum für Kunst und Kultur umgewandelt. Besonders spannend für Fans von Street- und Urban Art: Zwei der sechs Etagen wurden und werden von mehr als 100 Künstlern in ein begehbares Kunstwerk verwandelt.
Mit dabei sind bekannte Namen wie Loomit oder Rapper Samy Deluxe, aber auch Newcomer wie Pepe (alias Jose Luis Villanueva Contreras). Neben den permanenten Rauminstallationen und wechselnden Ausstellungen wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten: Führungen, Workshops, Filmtage, Konzerte, Lesungen, Werkstätten, Performances und viele weitere kulturelle Highlights. Die Fassade wird legal und kostenfrei von den Betreibern des Kunstlabor 2 für Künstler als gestalterische Plattform zur Verfügung gestellt.
House of Banksy – An Unauthorized Exhibition. Die bisher größte Werkschau des Künstlers, B-Tween (ehem. Galeria Kaufhaus am Stachus, bis 16. Februar 2025
Auf 2300 Quadratmetern werden im Untergeschoss des ehemaligen Galeria Kaufhaus am Stachus über 200 Werke des anonymen Künstlers Banksy gezeigt. Da viele seiner Arbeiten, die Graffiti und Streetart umfassen, im Original zerstört oder nicht von dem Künstler autorisiert werden können, besteht die Ausstellung aus Reproduktionen diverser Skulpturen, Fotografien und Videoinstallationen. Spannend ist hier vor allem die Erlebbarkeit der Graffitis, denn die werden von renommierten Künstler*innen live gesprüht. So können seine sozialkritischen Messages hautnah gefühlt werden.
Banksy steht ganz bewusst nicht selbst im Mittelpunkt, sondern prangert mit seiner Kunst gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und soziale Missstände an. Das empowert viele, andere provoziert es, im Ganzen regt er jedoch vor allem zum Nachdenken an. „Banksy schreibt mit seiner Kunst Geschichte – die Geschichte, die für uns gerade Realität ist. Die Ausstellung ist ein Muss für jeden, der sich gerne mit Kunst, Politik, allgemeinem Weltgeschehen und vor allem sich selbst auseinandersetzt und einen Sinn für bitter-süße Ironie hat“, fasst die Kuratorin Virginia Jean zusammen.
Alex Katz. Porträts und Landschaften, Museum Brandhorst, 22. März 2024 bis 16. Februar 2025
Alex Katz hat dem Museum Brandhorst zwei Gemälde geschenkt. Ein Frühwerk aus dem Jahr 1958, das den Maler und Bildhauer George Ortman zeigt, sowie ein aktuelles, sehr persönliches Doppelporträt seiner Frau Ada und seines Sohnes Vincent. Anlässlich dieser großzügigen Schenkung präsentiert das Museum Brandhorst die Ausstellung „Alex Katz: Porträts und Landschaften“, die neben den beiden Neuzugängen auch die reichen Bestände des Künstlers in der Sammlung Brandhorst vorstellt.
NoName: Sell la Vie, Amuseum of Contemporary Art, 5. Oktober 2024 bis 20. Juli 2025
In einer facettenreichen Bandbreite aus aufwendigen Ölmalereien, handgefertigten Collagen und Mixed-Media-Arbeiten stellt NoName Bezüge zu relevanten Ereignissen unserer Zeit her, greift Themen des Alltags auf und untermalt diese buchstäblich mit bekannten Werbeslogans. Dabei greift er nicht nur gezielt Bilder aus unserem Alltag auf, er nutzt auch bewusst durch Medien und Werbung geprägte Sehgewohnheiten. Mit der Raffinesse etablierter Marketingstrategien verwandelt NoName so seine Werke in eine Schaubühne, in deren Rampenlicht die Schattenseiten einer vom Neoliberalismus geprägten Gesellschaft beleuchtet werden.
Eccentric. Ästhetik der Freiheit, Pinakothek der Moderne, 25. Oktober 2024 bis 27. April 2025
Im allgemeinen Sprachgebrauch gilt eine exzentrische Haltung als überspannt und dekadent. Dabei ist Exzentrik viel mehr. Denn sie verweigert sich jeder Ideologie – für die Freiheit der Demokratie. Dies ist der Grundgedanke der ersten Ausstellung über das Potenzial von Exzentrik als Ästhetik der Freiheit. Im Zentrum steht die Kunst ab 1980, auch Mode, Design, Film und Architektur werden beispielhaft einbezogen. Eccentric feiert die Vielfalt und Vielschichtigkeit der großen Themen Natur, Schönheit, Intimität, Humanismus. In der Ausstellung zu sehen sind Gemälde, Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten von John Bock, Maurizio Cattelan, Marguerite Humeau, Jonathan Meese, Pipilotti Rist, Anna Uddenberg und vielen weiteren internationalen Künstlerinnen und Künstlern.
Philippe Parreno: Voices, Haus der Kunst, 13. Dezember 2024 bis 25. Mai 2025
Die Ausstellung „Voices“ bildet den Höhepunkt des diesjährigen Themas der Sprache am Haus der Kunst. Zentrales Element ist die Entwicklung der neuen Sprache ∂A, gesprochen von der ARD Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner. ∂A wurde von Philippe Parreno selbst konzipiert und entwickelt sich durch maschinelles Lernen ständig weiter. Die Sprache verwebt dabei alle Elemente, die der Künstler in den Ausstellungsräumen versammelt. Die Räume werden in eine sich ständig verändernde Science-Fiction-Landschaft verwandelt, in der die Besucher*innen die bevorstehende Ankunft von etwas spüren, das noch nicht präsent ist. Parreno versteht sein Werk als lebendigen Organismus, der durch Temperaturschwankungen, Licht, bewegte Bilder und die Sprache ∂A Gestalt annimmt, und so zu einem Kommunikationsmedium in unserer Welt wird.
Rita Sabo: Sacred Planet, Bayerisches Nationalmuseum, 14. Dezember 2024 bis 12. Januar 2025
Das Bayerische Nationalmuseum zeigt unter dem Titel „Sacred Planet" Skulpturen und großformatige Gemälde der Künstlerin Rita Sabo. Inhaltlich und formal setzt sich die Künstlerin in den ausgestellten Werken mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Dabei steht die Erde als heiliger und damit unantastbarer Planet im Mittelpunkt.Mit dem „Sacred Planet“, einer Kugel, die von zwei Ringen umfasst wird, hat die Künstlerin ein Symbol geschaffen, das sinnbildlich für die Würde und Unantastbarkeit der Erde steht. Als Inspiration dienen Sabo die Gesetze der sakralen Geometrie und Erkenntnisse der
Metaphysik, die sie in kaleidoskopartige Werke aus geometrischen Formen und Symbolen übersetzt.
Gregory Crewdson: Picture Window, Espace Louis Vuitton, 11. Oktober 2024 bis 22. Februar 2025
Die Ausstellung im Espace Louis Vuitton zeigt zwei Serien - Dream House (2002) und Cathedral of the Pines (2014) - des US-amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson. Crewdson, der 1962 in Brooklyn, New York City, geboren wurde, gehört zu den renommiertesten zeitgenössischen Fotografen. Seit drei Jahrzehnten zeichnet er ein meditatives Porträt der Mittelschicht der USA und inszeniert dabei seine Fotografien als seien sie Filme. Er verwendet Schauspieler, Kulissen, Requisiten, Storyboards und Maskenbildner. Mit diesen Mitteln setzt er sich mit der dunklen Seite des amerikanischen Traums sowie mit seinen eigenen psychologischen Themen auseinander.
Der Psychonaut. Das Staunen über die Welt: Fotografien von Stefan Seffrin, Bayerisches Nationalmuseum, 11. Oktober 2024 bis 19. Januar 2025
Der Fotokünstler Stefan Seffrin (geb. 1964) präsentiert im Bayerischen Nationalmuseum etwa 50 großformatige, zumeist erstmals gezeigte Fotoarbeiten. Im Fokus seiner Arbeit steht dabei der Psychonaut, den Seffrin durch die Gegenwart reisen lässt. Diese sympathische Fantasiefigur erscheint in Natur- und Brachlandschaften, Städten und Innenräumen. Sie tritt als stummer Zeuge einer Zeit des Umbruchs, vielfältiger Krisen und des über allem schwebenden Damoklesschwert Klimawandel auf.
Der Psychonaut irritiert in seiner Umgebung und wirft von dort einen emotionslosen Blick auf die Betrachterinnen und Betrachter zurück. Das seit 2015 entwickelte Projekt des Psychonauten schließt im Schaffen Seffrins an eine Reihe faszinierender, ab Mitte der 1990er-Jahre entstandener Fotoserien unterschiedlicher Thematik an. So wie der friedliche Fremdling selbst auch im Bayerischen Nationalmuseum zu Gast war, ist die Präsentation der eindrucksvollen Fotostrecke an diesem Ort eine inspirierende Intervention und ein anregender Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Zeiten und Welten. (Das Bild zur Ausstellung ist das Titelbild des gesamten Artikels „Lust auf Kunst“)
Civilization. Wie wir heute leben, Kunsthalle München, 11. April bis 24. August 2025
Nie lebten mehr Menschen auf der Erde, nie war unser Einfluss auf den Planeten größer, nie waren wir enger vernetzt – unsere Gesellschaft wandelt sich immer rasanter. Die Ausstellung Civilization folgt den sichtbaren Spuren der Menschheit rund um den Globus aus der Perspektive von 150 international renommierten Fotograf*innen. Der thematische Rundgang präsentiert unterschiedlichste Eindrücke von Kulturen aller Kontinente. Dabei wird eine Vielzahl von Aspekten beleuchtet, von den großen Errungenschaften der Menschheit bis hin zu unseren kollektiven Fehlschlägen.
Im Jahr ihres 40. Jubiläums widmet sich die Kunsthalle München mit dieser Ausstellung der Frage, wie wir heute leben und veranschaulicht so die Vielfalt und Widersprüche unserer Zivilisation.
On View. Begegnungen mit dem Fotografischen, Pinakothek der Moderne, 4. Juli bis 12. Oktober 2025
Erstmalig präsentieren die Stiftung Ann und Jürgen Wilde und die Sammlung Fotografie und Zeitbasierte Medien ihre Bestände gemeinsam in einer Überblicksausstellung. Gezeigt werden Meilensteine der künstlerischen Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts – darunter ausgewiesene Kernstücke und jüngste Neuerwerbungen. Ausgehend von neusachlichen und dokumentarischen Positionen werden Themen wie Körper, Identität, Objekthaftigkeit, Zeit und Erzählung in zeitenübergreifenden Gegenüberstellungen in den Blick genommen. Die Ausstellung „On View. Begegnungen mit dem Fotografischen“ versammelt auf 1200 qm Ausstellungsfläche etwa 250 Werke von mehr als 50 Künstler*innen.
Paula Scher. Type is Image, Pinakothek der Moderne, 23. Juni 2023 bis 21. September 2025
Paula Scher (geb. 1948) ist die international einflussreichste und erfolgreichste Grafikerin ihrer Generation. Ihre Entwürfe haben Generationen von Designern geprägt und sind zu Ikonen des Grafikdesigns geworden. Dabei steht für die Grafikerin die Schrift, also die Typografie im Zentrum ihrer Arbeiten. Die Neue Sammlung – The Design Museum zeigt mit „Paula Scher: Type is Image“ die erste Einzelausstellung in Deutschland.
Von ihren frühen und preisgekrönten Album-Covern der 1970er-Jahre, über ihre langjährige Arbeit für das New York Public Theater und Corporate-Identity-Aufträge wie jenen für Microsoft Windows 8 bis zu ihren jüngsten Arbeiten an handgemalten Landkarten wird das gesamte Spektrum ihrer Arbeit in herausragenden Entwürfen vorgestellt. Mit „Paula Scher: Type is Image“ präsentiert Die Neue Sammlung – The Design Museum das umfangreiche und vielfältige Werk dieser Grafikerin auf spielerische Weise in einer neu entwickelten raumbezogenen Inszenierung.
Almut Heise, Pinakothek der Moderne, 21. September 2024 bis 4. Januar 2025
Das Werk von Almut Heise (*Celle 1944) zählt zu den konsequenten Positionen der Gegenwartskunst. Über Jahrzehnte hinweg hat die Malerin mit stoischer Gelassenheit und nonchalanter Unnachgiebigkeit ein einzigartiges malerisches und graphisches Œuvre geschaffen, das seinesgleichen sucht. Ihre veristischen Motive scheinen aus der Zeit gefallen, bestechen aber zugleich durch die eindrückliche Präsenz der dargestellten Interieurs und Menschen in einer überzeitlich anmutenden Gegenwart, die den alltäglichen Lebensraum der Protagonisten vergessen macht.
Wo die wilden Striche wohnen. Bücher und Illustrationen für Kinder, Pinakothek der Moderne, 11. Oktober 2024 bis 26. Januar 2025
Die Ausstellung mit dem Titel „Wo die wilden Striche wohnen. Bücher und Illustrationen für Kinder" der Neuen Sammlung präsentiert über 170 illustrierte Bücher aus über 25 Ländern und spannt einen historischen Bogen von 1870 bis in die Gegenwart. Dabei werden Meilensteine der Kinderbuchgestaltung wie Jean de Brunhoffs Elefanten „Babar" von 1933 oder Raymond Briggs „Father Christmas" aus dem Jahr 1973 gezeigt sowie im zweiten Teil der Ausstellung die vier gestalterischen Möglichkeiten „Farbe", „Zeichen", „Perspektive" und „Raum" näher beleuchtet.
Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt, Jüdisches Museum, 15. Mai 2024 bis 2. März 2025
Ein Junge im Matrosenanzug, eine Dame mit Barett und übergroßen Puffärmeln, ein Rabbiner mit aufgeschlagenem Gebetsbuch. Das Jüdische Museum München zeigt in seiner Ausstellung „Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt“ bekannte und vergessene Münchner Gesichter und fragt: Wer ließ sich von wem porträtieren?
Wie wollte man gesehen werden? Wen wollte man darstellen? Die Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert erzählen vom Selbstverständnis jüdischer Familien in München und ihrem Beitrag zur Stadtgesellschaft bis zur Verfolgung im Nationalsozialismus und zeigen die Vielfalt jüdischer Identitäten. Viele der Porträts und die Geschichten dahinter waren in München lange vergessen.
Die dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis, Jüdisches Museum, 9. April 2025 bis 1. März 2026
Mehr als 80 Jahre nach der Schoa erleben wir heute das Sterben der letzten Zeitzeug*innen. Ihre Geschichte, aber auch ihr Trauma wurde an die Generationen der Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Während die zweite Generation mit den psychischen und physischen Verletzungen ihrer Eltern aufwuchs, blickt die dritte mit einer größeren zeitlichen Distanz auf die Familiengeschichte. Durch das Bewusstsein, dass ihr Leben nur auf dem Überleben Anderer basiert, sind Erinnerung und Schweigen, Familienmythen und -geheimnisse, erdrückendes oder fehlendes Familienerbe allgegenwärtig.
Ausgehend von einer Annäherung, was es bedeuten kann, der dritten Generation anzugehören, und der Dimension des Traumas im Familiengedächtnis, erkundet die Ausstellung verschiedene Strategien der Bewältigung und Auseinandersetzung mit dem Erbe des Holocaust. Sie erzählt vor allem anhand künstlerischer Arbeiten vom Archivieren und nicht mehr Schweigen wollen, von Aneignung und Abgrenzung, vom bewussten Erinnern und Vergessen wollen, von der Allgegenwärtigkeit der Schoa und den großen Lücken in den Familiengeschichten sowie den Versuchen, diese zu füllen. Die künstlerischen Positionen, aber auch die ausgestellten Objekte und Archivalien zeigen, wie Traumata von Generation zu Generation weitergegeben werden. Gleichzeitig vermitteln sie, wie das weltweite Erstarken des Rechtsradikalismus sowie Terror und Krieg einerseits zur Retraumatisierung, andererseits aber auch zu verstärktem Engagement für Frieden und Menschenrechte führen können.
Von Atomphysik bis Robotik: Die vielfältigen Dauerausstellungen auf der Museumsinsel, Deutsches Museum
Wissen erleben: Auf rund 20.000 Quadratmetern gibt es auf der Münchner Museumsinsel gleich 19 Dauerausstellungen zu entdecken. Die thematische Vielfalt reicht dabei von der Atomphysik bis zu Landwirtschaft und Ernährung, von der Chemie bis zu Brücken und Wasserbau, von der Luft- und Raumfahrt bis zur Gesundheit und Robotik. Gezeigt werden einige der größten Meisterwerke, wie der erste Dieselmotor, das Siemens-Studio für elektronische Musik, die Helios-Raumsonde oder die berühmt-berüchtigte Enigma-Chiffriermaschine. Einen Einblick in die Abteilungen erhalten Sie hier.
Dabei richtet sich der Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch auf gegenwärtige und zukunftsweisende Erfindungen und Entwicklungen, wie den richtungsweisenden Sycamore-Quantenprozessor oder die ersten zugelassenen Anti-Corona-Impfstoffe. Viele interaktive Demonstrationen, begehbare Exponate, Erlebnisräume für Virtual Reality oder Augmented Reality und zahlreiche Medienstationen machen Technik und Wissenschaft lebendig und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.
„Licht und Materie“, Deutsches Museum, seit 19. Juni 2024
Die Sonderausstellung „Licht und Materie“ im Deutschen Museum zeigt quantenoptische Phänomene und macht sie durch interaktive Stationen und Ausstellungsstücke verständlich. Sie zeigt, wie sich das Verständnis der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie im letzten Jahrhundert entwickelt hat und bietet Einblicke in aktuelle Forschung sowie zukünftige Anwendungen.
Als Teil des Munich Center for Quantum Science and Technology (MCQST) umfasst die Ausstellung historische Experimente wie das Doppelspaltexperiment und Technologien wie Laser und Quantencomputer. Besucher*innen können durch Mitmachstationen und Szenoramen quantenphysikalische Vorgehensweisen erleben. Zudem werden wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse und deren gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Auswirkungen dargestellt.
Die Ausstellung ist in fünf Bereiche gegliedert und wird nach ihrer Laufzeit bis Ende 2025 Teil der neuen Dauerausstellung Physik.
Zukunft Alpen. Die Klimaerwärmung, Alpines Museum, 25. Oktober 2024 bis 30. August 2025
Die Klimaerwärmung verändert unsere Welt gravierend. In den Alpen zeigt sich das besonders. Der Wandel von Temperatur und Niederschlag hat immense Auswirkungen auf Biodiversität, Flora, Fauna und auf die Gestalt der Landschaft. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Expert*innen aus Naturschutzorganisationen, Mitgliedern und Beauftragten der Alpenvereine sowie Studierenden zeigt die Ausstellung Auswirkungen dieser Entwicklung und sucht nach Wegen, auf die Herausforderungen der Klimaerwärmung zu reagieren.
„Dünnes Eis“, Deutsches Museum Verkehrszentrum, ab 22. November 2024
„Dünnes Eis“ nimmt die Besucherinnen und Besucher in Halle I des Verkehrszentrums mit auf Klima-Expedition und richtet sich insbesondere an Kinder und Schulklassen. Sie können eintauchen in die Welt der Arktisexpedition und Klimaforschung und in die Rolle der Forschenden schlüpfen. Zunächst geht es auf das Forschungsschiff POLARSTERN. Hier kann man sich über das Leben an Bord informieren und zum Beispiel selbst ausprobieren, wie kompliziert es ist, mit dicken Polarhandschuhen Messinstrumente zusammenzuschrauben.
An mehreren Forschungsstationen auf dem Eis wird dann gezeigt, mit welchem technischen Aufwand und personellem Einsatz Daten gesammelt werden. Hier lässt sich lernen, welche alarmierenden Thesen sich im Hinblick auf das Klima und die drohende Klimakatastrophe durch die Daten belegen lassen. Wissen, Kreativität und Aufmerksamkeit sind hier gefordert, wenn man die Wissenschaft mit seinen Daten unterstützen möchte! Am Ende der Ausstellung lassen sich die Tagebücher auswerten.
Urformen – Eiszeitkunst begreifen, Archäologische Staatssammlung, 22. November 2024 bis 21. April 2025
Bereits in der Eiszeit waren unsere Vorfahren künstlerisch tätig. Das zeigt die Ausstellung „Urformen – Eiszeitkunst begreifen”, in der Archäologischen Staatssammlung in München. Diese Ausstellung lief bereits in Ulm – für München steuert das Württembergische Landesmuseum Stuttgart den inklusiven Teil der Ausstellung bei. Gezeigt werden Funde aus den Höhlen der Schwäbischen Alb ergänzt durch 23 nachgeschnitzte eiszeitliche Kunstwerke, die an verschiedenen Orten in ganz Europa gefunden wurden. Besucher*innen können sich an interaktiven Stationen Einblicke in den Alltag der Menschen in der Altsteinzeit verschaffen.
Skelette. Choreografen der Bewegung, Museum Mensch und Natur, 22. März 2024 bis 27. April 2025
Das Museum Mensch und Natur zeigt auf über 400 Quadratmetern eine Sonderausstellung, die sich dem Skelett sowie den Knochen widmet, aus denen es aufgebaut ist. Von der Spitzmaus bis zum Nilpferd und vom Papageienfisch bis zur Eule werden vielfältigste Skelettpräparate präsentiert und in Röntgenfilmaufnahmen vermittelt, wie dynamisch die scheinbar so starren Skelettkonstruktionen agieren. Darüber hinaus geht es in einem großen Teil der Ausstellung um das Thema „Knochen". Hier wird unter anderem der innere Aufbau von Knochen gezeigt, die ständig ablaufenden Auf- und Abbauprozesse erklärt sowie Erkrankungen von Knochen nachgegangen.
Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa, Monacensia, ab 27. Oktober 2024
Die neue Dauerausstellung der Monacensia erzählt die bewegte Geschichte des Hildebrandhauses von der Künstlervilla der Prinzregentenzeit bis zur Künstler*innenvilla heute. Ein besonderer Fokus richtet sich dabei auf bisher wenig erforschte Ereignisse und Personen, die das Haus und seine unmittelbare Nachbarschaft prägten.
Der Bildhauer Adolf von Hildebrand ließ die Villa in der Prinzregentenzeit als repräsentatives Atelier- und Wohnhaus errichten. Im Laufe der Jahre wandelte sich das Hildebrandhaus zu einem Ort, an dem viele Lebensgeschichten eine tragische und grausame Wendung nahmen: Der Nationalsozialismus markiert ein Kapitel, das geprägt ist von Entrechtung und Vernichtung. Verfolgte, Profiteur*innen und Repräsentant*innen des NS-Regimes lebten in der Villa und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auf engstem Raum zusammen. Heute steht das Hildebrandhaus, Sitz der Monacensia, allen offen, die das literarische München entdecken und erleben wollen.
Die Dauerausstellung zeigt zahlreiche biografische Dokumente, Fotografien, Akten und Briefe aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz. Dazu gehören Dokumente über die Familie des jüdischen Landschaftsmalers Benno Becker, die aus einem privaten Nachlass stammen. Interviews mit Rachel Salamander und Julian Nida-Rümelin ergänzen die Ausstellung um individuelle Perspektiven.
Der Kolonialismus in den Dingen, Museum Fünf Kontinente, 8. November 2024 bis 18. Mai 2025
„Wann ist ein Kunstwerk kolonial?" Dieser Frage widmet sich die Sonderausstellung „Der Kolonialismus in den Dingen" und setzt sich dabei kritisch mit der kolonialen Vergangenheit des Museums Fünf Kontinente auseinander. Gezeigt werden einzigartige historische Zeugnisse, die in der Kolonialzeit nach München gelangten und heute vielfach als Meisterwerke gelten. Neben Schlüsselwerken der postkolonialen Debatte wie dem Schiffschnabel der Bele Bele aus Kamerun oder Benin-Bronzen aus Nigeria stehen Kunst und Kulturgüter aus Tansania, Namibia, Indien und Pakistan, China, Neuguinea, den Philippinen sowie Samoa.
Die Auswahl umfasst Alltagsgegenstände ebenso wie Werke von großer spiritueller, politischer oder künstlerischer Bedeutung. Die Ausstellung dokumentiert, wie diese Dinge in europäisch beherrschten Kolonialgebieten geraubt, gekauft, getauscht oder als Geschenke angenommen wurden. Dabei werden die Gewalt, der Rassismus sowie der Versuch, die Kulturen der Kolonisierten zu verdrängen, deutlich sichtbar.
Ausstellungen der MuSeenLandschaft Expressionismus, Museen im oberbayerischen Voralpenland
Zwischen München und den Alpen erstreckt sich das landschaftlich außerordentlich attraktive oberbayerische Voralpenland. Im frühen 20. Jahrhundert kamen die jungen Expressionisten aus München hierher, um die Natur in kraftvollen Farben und Formen zu erfassen. Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner waren hier, bevor sie Mitglieder der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“ wurden. Besonders innig waren die Künstler des Blauen Reiter Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk der Region verbunden.
In der „MuSeenLandschaft Expressionismus“ gehen Naturerleben und Kunstgenuss eine einzigartige Verbindung ein: Das Buchheim Museum der Phantasie zieht mit seinen weltberühmten Expressionisten die Menschen an den Starnberger See; in Kochel am See bietet das Franz Marc Museum exquisites Kunsterleben rund um seinen Namensgeber; am Staffelsee lockt das Schloßmuseum Murnau mit dem Blauen Reiter und Gabriele Münter; in der Nähe der Osterseen macht das Museum Penzberg mit Campendonk auf sich aufmerksam und in München ist im Lenbachhaus die weltweit größte Sammlung an Werken des Blauen Reiter zu sehen. Auch 2025 laden die beteiligten Museen dazu ein, die Museen und die sie umgebende Landschaft neu zu erleben oder wieder zu entdecken.
www.museenlandschaft-expressionismus.de
Informationen zu Ausstellungen und zu den Münchner Museen mit Adressen und Öffnungszeiten finden Sie auch auf muenchen.de