Immer mehr Münchner Wirtshäuser beweisen, dass bayerische Küche auch modern daherkommen kann. Hier findet man ausgefallene Kreationen kombiniert mit einer lockeren Atmosphäre.
Wer sich einmal durch die komplette bayerische Küche probieren möchte, der ist im Bapas in Schwabing genau richtig: Hier bekommen Gäste Schweinebraten, Kasspressknödel und Obatzden nämlich im Mini-Format. Die Tapas aus Bayern sind aber nicht nur perfekt um sein Lieblingsgericht zu finden, sondern auch zum Teilen mit Freunden und Familie. Außerdem ist es erstaunlich, wie gut das spanische Tapas-Prinzip und die bayerische Geselligkeit zusammengehen! Ein beliebtes Highlight in dem stylischen Lokal sind auch die Frühstückstapas – bis 14 Uhr kommen Mini-Weißwürste oder Pancakes aus dem kleinen Reindl auf den Tisch. Schön ist auch, dass im Bapas einmal nicht die großen Brauereien, sondern kleine Marken wie das Isar Bier auf der Karte zu finden sind.
Bapas, Leopoldstraße 56A
Hinter dem Xaver's stecken drei Geschwister, deren Familie auch den Alten Wirt in Grünwald führen – das Bewirten wurde ihnen also sozusagen in die Wiege gelegt. Mit ihrem wunderschönen Lokal im Glockenbachviertel beweisen die drei, dass Wirtshäuser modern sein können, ohne auf Tradition verzichten zu müssen. So treffen im Inneren schwere Holztische auf grüne Samthocker oder Hirschgeweihe auf knallig grüne Wände – und diese Kombinationen passen alle erstaunlich gut. Genauso jung, aber auch traditionell wie in den Räumlichkeiten, geht es auf der Karte weiter: Neben dem klassischen Schweinebraten, Schnitzel oder Wurstsalat findet sich auch immer eine vegetarische Auswahl, dazu gibt's frischgezapftes Augustiner. Wer lieber Wein trinkt, bestellt sich einen der Bio-zertfizierten Lieblingsweine.
Xaver's, Rumfordstraße 35
Auch im Servus Heidi geht es bei der Einrichtung etwas jünger zu: An den holzvertäfelten Wänden lehnen allerlei gerahmte Illustrationen, über den Filzstühlen im Trachten-Look baumeln Kronleuchter. Das Lokal gehört zur Hotelkette Roomers, das sich direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet. Und als Gast kommt im Servus Heidi schon irgendwie schnell Wiesn-Stimmung auf: Vielleicht liegt das an der fantastischen Lage zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese, vielleicht aber auch an der großen Restaurantterrasse und den Kellnerinnen und Kellnern in Tracht. Die alpenländische Küche im Lokal bewegt sich zwischen Wammerl und Schnitzel, genauso stehen aber auch ausgefallenere Rezepte auf der Karte wie der Rauchforellen-Salat oder das bayerische Risotto mit Kürbis und Chicorée.
Servus Heidi, Landsberger Str. 73
Die Spezlwirtschaft gibt es gleich zwei Mal in München – in Haidhausen und in Sendling. Und in beiden Vierteln hat es das Lokal geschafft, zur gemütlichen Wirtshaus-Adresse für Jung und Alt zu werden. Im Hintergrund läuft oft Hip Hop, auf der Karte geht es nicht weniger hip zu: Kalbstafelspitz-Salat, Beef Tatar mit Wachtelei, Mangalica-Schwein mit Süßkartoffelpüree. Fleisch-Fans kommen also schon mal auf ihre Kosten, Vegetarier freuen sich auf zum Beispiel auf das Sellerieschnitzel, die Spinatknödel und mehr. Und auch wer vegane Küche liebt, findet auf der Speisekarte oder bei den wechselnden Wochengerichten leckere Kreationen. Gut zu wissen: Immer mittags hat die Spezlwirtschaft Sendling einen Straßenverkauf, bei dem Sandwiches, Hendl oder Pommes auf die Hand verkauft werden.
Spezlwirtschaft Haidhausen, Pariser Straße 34
Spezlwirtschaft Sendling, Implerstraße 47
Das Bodhi ist eine echte Erfolgsgeschichte aus München: Als das vegane Wirtshaus vor Jahren eröffnete, war die Szene in der Stadt noch relativ klein. Mittlerweile ist das Bodhi nicht nur eine etablierte Adresse in München, sondern hat auch je einen Laden in Augsburg und Ulm. Betreiber Klaus Kuttner wollte mit seinem Lokal zeigen: Gut bayerisch essen geht auch ohne tierische Lebensmittel. Und, wenn man sich die Karte so ansieht, bekommt man direkt Lust sich durchzuprobieren: Da wäre das Knuspersojasteak mit Dunkelbiersoße, die „Keesspatzn“ mit Käse-Alternative oder das Lupinenschnetzel mit Knödel und Waldpilz-Ragout. Sehr beliebt ist auch der vegane Brunch im Bodhi, der jeden Winter immer sonntags stattfindet und für den man unbedingt einen Tisch reservieren sollte!
Bodhi, Ligsalzstraße 23
Das Trumpf oder Kritisch in der Maxvorstadt ist in erster Linie eine Bar, in der man aber auch ziemlich fantastisch bayerisch essen kann. Zuerst einmal fällt einem aber die ausgefallene Einrichtung ins Auge: Glühbirnen baumeln an Hirschgeweihen herunter, die Drinks bestellt man an der rustikalen Holzblock-Bar. Wer nach einem frischgezapften Augustiner aus dem Holzfass oder dem alpenländisch angehauchten Cocktail wie dem „Schorsch am Lago“ Hunger bekommt, bestellt sich Fleischpflanzerl, Wurstsalat oder Krustenschweinebraten. Vegetarier haben die Wahl zwischen Spinat-Ricotta-Knödeln, Ofenkartoffel oder Käsespätzle. Hinterher gibt's unbedingt noch einen Obstler oder Marillenschnaps – in jedem Fall aber eine Runde Schafkopfen. Eine eigene Spielkarten-Edition bekommt man sogar an der Bar!
Trumpf oder Kritisch, Feilitzschstraße 14
Schweinebraten und Forelle essen mit gutem Gewissen – das geht gut im Klinglwirt in Haidhausen, dem ersten Bio-Wirtshaus der Stadt. Das Fleisch bezieht das Team aus ökologischer Haltung vom Herrmannsdorfer, der Fisch kommt vom Starnberger See. Unter den zahlreichen Bio-Gerichten finden sich aber auch immer die Hälfte als Veggie-Varianten! Wirtin Sonja hat zuvor als Unternehmensberaterin im Bereich Klimaschutz gearbeitet, bevor sie vor über zehn Jahren den Klinglwirt eröffnete. Seither arbeitet sie daran, das Lokal immer ökologischer zu machen, sie achtet auf jedes Detail. Natürlich gibt es nur lokale Lieferanten aus München und dem Umland, aber das Restaurant bezieht zum Beispiel auch Ökostrom und verwendet ausschließlich kompostierbare Verpackungen.
Klinglwirt, Balanstraße 16
Wenn es um coole Wirtshäuser in München geht, darf das Obacht in der Maxvorstadt auf keinen Fall fehlen. Das Lokal überzeugt nämlich nicht nur mit seiner schön-schlichten Einrichtung und der Münchner Kunst an den Wänden, sondern auch mit einer spannenden Speisekarte. Neben den Klassikern der bayerischen Küche sind hier nämlich auch Gerichte dabei, die man nicht überall bekommt – wie das Böckinger Feldgschrei, ein schwäbischer Eintopf, oder Gebackener Weißlacker, ein Original-Rezept aus dem Allgäu. Jeden Samstag und Sonntag kommt hier auch der klassische Schweinsbraten mit Dunkelbiersoße auf den Tisch. Die beiden Gastronomen, die hinter dem Obacht stehen, kennt man gut im Viertel, denn sie betreiben auch die beliebte Fußballkneipe „Stadion an der Schleißheimerstraße“, die sich nur ein paar Straßen befindet.
Wirtshaus Obacht, Schwindstraße 20
Das Bahnhofsviertel bietet eine dermaßen große Auswahl an Gerichten aus aller Welt, dass man manchmal fast vergisst, dass es auch hervorragend bayerische Küche gibt. Ein gemütliches und hippes Wirtshaus im Viertel ist das Restaurant Irmi, das sich „Modern Munich Kitchen“ auf die Fahne schreibt. Auf der Speisekarte sieht das dann so aus: Giesinger Braumeister Gulasch mit Kartoffelknödel – oder wie wäre es mit einem Saibling vom Königssee? Dazu trinkt man ein Fassbier von Giesinger Bräu oder eines der lokalen Craft Beer-Sorten, die das Irmi auch gerne unterstützt. Weil das Lokal zur Hotelgruppe von Le Méridien gehört, kann man danach nicht nur satt und betrunken ins Bett fallen, sondern bei gutem Wetter auch im lauschigen Innenhof-Biergarten sitzen – noch ein echter Geheimtipp im Bahnhofsviertel!
Restaurant Irmi, Goethestraße 4