Immer mehr Münchner Wirtshäuser beweisen, dass bayerische Küche auch modern daherkommen kann. Hier findet man ausgefallene Kreationen kombiniert mit einer lockeren Atmosphäre.
Das Fesch sieht nicht nur bunt aus, sondern ist es auch: Hinter dem Wirtshaus Fesch im Glockenbachviertel stecken unter anderem die ehemaligen Betreiber*innen vom Club Harry Klein, der für seine queeren Partys bekannt war. Und auch im Fesch ist die LGBTQ*-Community herzlich willkommen! Auf der Karte finden sich bayerische Klassiker wie Münchner Schnitzel, Fleischpflanzerl und Schweinebraten vom Strohschwein. Vegetarier*innen kommen bei Spinat-Käsespätzle, Schupfnudeln oder veganen Bratwürsten auf ihre Kosten. Freitags wird außerdem immer Bier aus dem Holzfass ausgeschenkt und am Wochenende kann man ab 12 Uhr zum Weißwurstfrühstück vorbeischauen!
fesch Wirtshaus & Stehausschank, Müllerstraße 30
Hinter dem Xaver's stecken drei Geschwister, deren Familie auch den Alten Wirt in Grünwald führen – das Bewirten wurde ihnen also sozusagen in die Wiege gelegt. Mit ihrem wunderschönen Lokal im Glockenbachviertel beweisen die drei, dass Wirtshäuser modern sein können, ohne auf Tradition verzichten zu müssen. So treffen im Inneren schwere Holztische auf grüne Samthocker oder Hirschgeweihe auf knallig grüne Wände – und diese Kombinationen passen alle erstaunlich gut. Genauso jung, aber auch traditionell wie in den Räumlichkeiten, geht es auf der Karte weiter: Neben dem klassischen Schweinebraten, Schnitzel oder Wurstsalat findet sich auch immer eine vegetarische Auswahl, dazu gibt's frischgezapftes Augustiner. Wer lieber Wein trinkt, bestellt sich einen der Bio-zertfizierten Lieblingsweine.
Xaver's, Rumfordstraße 35
Auch im Servus Heidi geht es bei der Einrichtung etwas jünger zu: An den holzvertäfelten Wänden lehnen allerlei gerahmte Illustrationen, über den Filzstühlen im Trachten-Look baumeln Kronleuchter. Das Lokal gehört zur Hotelkette Roomers, das sich direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet. Und als Gast kommt im Servus Heidi schon irgendwie schnell Wiesn-Stimmung auf: Vielleicht liegt das an der fantastischen Lage zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese, vielleicht aber auch an der großen Restaurantterrasse und den Kellnerinnen und Kellnern in Tracht. Die alpenländische Küche im Lokal bewegt sich zwischen Wammerl und Schnitzel, genauso stehen aber auch ausgefallenere Rezepte auf der Karte wie der Rauchforellen-Salat oder das bayerische Risotto mit Kürbis und Chicorée.
Servus Heidi, Landsberger Str. 73
Das Bodhi ist eine echte Erfolgsgeschichte aus München: Als das vegane Wirtshaus vor Jahren eröffnete, war die Szene in der Stadt noch relativ klein. Mittlerweile ist das Bodhi nicht nur eine etablierte Adresse in München, sondern hat auch je einen Laden in Augsburg und Ulm. Betreiber Klaus Kuttner wollte mit seinem Lokal zeigen: Gut bayerisch essen geht auch ohne tierische Lebensmittel. Und, wenn man sich die Karte so ansieht, bekommt man direkt Lust sich durchzuprobieren: Da wäre das Knuspersojasteak mit Dunkelbiersoße, die „Keesspatzn“ mit Käse-Alternative oder das Lupinenschnetzel mit Knödel und Waldpilz-Ragout. Sehr beliebt ist auch der vegane Brunch im Bodhi, der im Winter immer sonntags stattfindet. Hier sollte man unbedingt reservieren!
Bodhi, Ligsalzstraße 23
Die Spezlwirtschaft in Haidhausen hat es geschafft, nicht nur im Viertel zur gemütlichen Wirtshaus-Adresse für Jung und Alt zu werden. Im Hintergrund läuft oft Hip Hop, auf der Karte geht es nicht weniger hip zu: Kalbstafelspitz-Salat, Beef Tatar mit Wachtelei, Mangalica-Schwein mit Süßkartoffelpüree. Fleisch-Fans kommen also schon mal auf ihre Kosten, Vegetarier*innen freuen sich auf zum Beispiel auf das Sellerieschnitzel, die Spinatknödel und mehr. Und auch wer vegane Küche liebt, findet auf der Speisekarte oder bei den wechselnden Wochengerichten leckere Kreationen.
Spezlwirtschaft Haidhausen, Pariser Straße 34
Das Trumpf oder Kritisch in der Maxvorstadt ist in erster Linie eine Bar, in der man aber auch ziemlich fantastisch bayerisch essen kann. Zuerst einmal fällt einem aber die ausgefallene Einrichtung ins Auge: Glühbirnen baumeln an Hirschgeweihen herunter, die Drinks bestellt man an der rustikalen Holzblock-Bar. Wer nach einem frischgezapften Augustiner aus dem Holzfass oder dem alpenländisch angehauchten Cocktail wie dem „Schorsch am Lago“ Hunger bekommt, bestellt sich Fleischpflanzerl, Wurstsalat oder Krustenschweinebraten. Vegetarier haben die Wahl zwischen Spinat-Ricotta-Knödeln, Ofenkartoffel oder Käsespätzle. Hinterher gibt's unbedingt noch einen Obstler oder Marillenschnaps – in jedem Fall aber eine Runde Schafkopfen. Eine eigene Spielkarten-Edition bekommt man sogar an der Bar!
Trumpf oder Kritisch, Feilitzschstraße 14
Schweinebraten und Forelle essen mit gutem Gewissen – das geht im Klinglwirt in Haidhausen, dem ersten Bio-Wirtshaus der Stadt. Das Fleisch bezieht das Team aus ökologischer Haltung vom Herrmannsdorfer, der Fisch kommt vom Starnberger See. Unter den zahlreichen Bio-Gerichten finden sich aber auch immer die Hälfte als Veggie-Varianten! Wirtin Sonja hat zuvor als Unternehmensberaterin im Bereich Klimaschutz gearbeitet, bevor sie vor über zehn Jahren den Klinglwirt eröffnete. Seither arbeitet sie daran, das Lokal immer ökologischer zu machen, sie achtet auf jedes Detail. Natürlich gibt es nur lokale Lieferanten aus München und dem Umland, aber das Restaurant bezieht zum Beispiel auch Ökostrom und verwendet ausschließlich kompostierbare Verpackungen.
Klinglwirt, Balanstraße 16
Die Max Emanuel Brauerei blickt auf eine lange Tradition zurück: Eröffnet wurde das Lokal in der Maxvorstadt bereits 1880, damals wurde hier noch selbst gebraut. 2022 stand dann die große Wiedereröffnung an – heute wird nicht mehr gebraut, das Bier kommt von verschiedenen Münchner Brauereien. Bekannt ist vor allem der lauschige Biergarten, in dem man im Sommer Brotzeit, Backhendl oder Spareribs essen kann, im Winter bucht man sich zum Eisstockschießen ein. Im Wirtshaus werden sowohl bayerische Klassiker als auch gehobenere Gerichte serviert, dabei legt man immer großen Wert auf Regionalität und Fleisch aus artgerechter Haltung. Wer keine Lust auf Bier hat, bestellt sich einen der süddeutschen oder österreichischen Weine.
Max Emanuel Brauerei, Adalbertstraße 33
Wenn es um coole Wirtshäuser in München geht, darf das Obacht in der Maxvorstadt auf keinen Fall fehlen. Das Lokal überzeugt nämlich nicht nur mit seiner schön-schlichten Einrichtung und der Münchner Kunst an den Wänden, sondern auch mit einer spannenden Speisekarte. Neben den Klassikern der bayerischen Küche sind hier nämlich auch Gerichte dabei, die man nicht überall bekommt – wie das Böckinger Feldgschrei, ein schwäbischer Eintopf, oder Gebackener Weißlacker, ein Original-Rezept aus dem Allgäu. Immer samstags und sonntags kommt hier auch der klassische Schweinsbraten mit Dunkelbiersoße auf den Tisch. Die beiden Gastronomen, die hinter dem Obacht stehen, kennt man gut im Viertel, denn sie betreiben auch die beliebte Fußballkneipe „Stadion an der Schleißheimerstraße“, die sich nur ein paar Straßen befindet.
Wirtshaus Obacht, Schwindstraße 20
Das Bahnhofsviertel bietet eine dermaßen große Auswahl an Gerichten aus aller Welt, dass man manchmal fast vergisst, dass es auch hervorragend bayerische Küche gibt. Ein gemütliches und hippes Wirtshaus im Viertel ist das Restaurant Irmi, das sich „Modern Munich Kitchen“ auf die Fahne schreibt. Auf der Speisekarte sieht das dann so aus: Giesinger Braumeister Gulasch mit Kartoffelknödel – oder wie wäre es mit einem Saibling vom Königssee? Dazu trinkt man ein Fassbier von Giesinger Bräu oder eines der lokalen Craft Beer-Sorten, die das Irmi auch gerne unterstützt. Weil das Lokal zur Hotelgruppe von Le Méridien gehört, kann man danach nicht nur satt und betrunken ins Bett fallen, sondern bei gutem Wetter auch im lauschigen Innenhof-Biergarten sitzen – noch ein echter Geheimtipp im Bahnhofsviertel!
Restaurant Irmi, Goethestraße 4